Paul Schockemöhle, einst Ausnahmesportler im Springsattel und seit Jahrzehnten erfolgreicher Unternehmer und Pferdehändler, feiert an diesem Sonntag (22. März) seinen 75. Geburtstag. Mit seinem dunkelbraunen Hannoveraner Wallach Deister wurde der jüngere der Schockemöhle-Brüder 1981, 1983 und 1985 dreimal nacheinander Europameister. Insgesamt nahm "PS" als Reiter, Pfleger, Besitzer und Trainer an elf Olympischen Spielen teil.
Heute ist Paul Schockemöhle längst einer der weltweit größten und erfolgreichsten Pferdehändler. Das Geschäft mit den Vierbeinern ist ein Milliardenmarkt, auf dem Schockemöhle seit mehr als fünf Jahrzehnten mitmischt.
Als der Wunderhengst Totilas unter dem Niederländer Edward Gal bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky dreimal Gold holte, zögerte der stets zupackende Schockemöhle nicht lange und holte den Rappen für geschätzte zehn Millionen Euro nach Deutschland. Sportlich lief es mit Reiter Matthias Alexander Rath nicht nach Wunsch, doch dank der Deckeinsätze von Totilas dürfte sich das Geschäft schnell gelohnt haben.
Auch Rückschläge prägten sein Leben. Seit einem Sturz vom Pferd im Jahr 1989 saß Paul Schockemöhle nicht mehr im Sattel, 1990 folgte die Affäre um das Barren der Pferde im Training, und nach einer Steueraffäre zahlte er zehn Millionen Mark Strafe. "Ich habe aus allem gelernt", sagt er heute: "Alles hat mich geprägt und mich zu dem gemacht, der ich geworden bin."
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