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Brutaler Messerangriff im Zug

33-Jähriger tötet in Schleswig-Holstein zwei Menschen und verletzt sieben schwer.

Bei einer Messerattacke in einem Regionalexpress hat ein 33-Jähriger am Mittwoch in Schleswig-Holstein zwei Menschen getötet und sieben weitere teils schwer verletzt. Nach Angaben der Polizei in Itzehoe wurde der Mann, bei dem es sich um einen staatenlosen Palästinenser handelt, nach der Tat im Bahnhof von Brokstedt gefasst. Die Hintergründe des Verbrechens waren demnach zunächst noch offen.

Die Attacke ereignete sich den Ermittlern zufolge am Mittwochnachmittag gegen 15.00 Uhr auf der Fahrt von Kiel nach Hamburg. Von den sieben Verletzten erlitten laut Polizei drei schwere Verletzungen, vier weitere wurden leicht verletzt. Der Täter, der nach dem Geschehen von Zeugen im Bahnhof von Brokstedt bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte festgehalten wurde, war den Angaben zufolge selbst leicht verletzt und kam in eine Klinik. 

Nach Angaben eines Polizeisprechers war das Motiv des blutigen Angriffs in dem Regionalexpress noch vollkommen unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt, auch zu einem etwaigen extremistischen Hintergrund oder einer möglichen psychischen Erkrankung des Angreifers. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sicherte in einer ersten Reaktion zu, dass die Motive der Tat nun "so zügig wie möglich aufgeklärt" würden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte den Messerangriff "eine erschütternde Nachricht". "All unsere Gedanken sind bei den Opfern dieser furchtbaren Tat und ihren Familien", schrieb sie im Kurzbotschaftendienst Twitter in einer ersten Reaktion. "Die Hintergründe der Tat werden jetzt mit Hochdruck aufgeklärt", betonte die Ministerin.

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) zeigte sich zutiefst erschüttert. "Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet", erklärte sie. Sie sei "in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer". Den Verletzten wünsche sie eine schnelle Genesung. Sie bedankte sich bei den Polizisten, die den Täter festnahmen, und bei allen Rettungskräften.

Ministerpräsident Günther sprach von einem "furchtbaren Tag" für Schleswig-Holstein. Es sei eine "sinnlose Tat, die zwei Menschen das Leben gekostet hat und viele weitere Verletzte", sagte er am Abend in Kiel vor Journalisten. Er sei "in Gedanken und Gebeten" bei den betroffenen Menschen und deren Angehörigen. Auch er dankte den Einsatzkräften.

Wie die Polizei in Itzehoe am Abend in einer Erklärung mitteilte, griff der 33-Jährige gegen 14.55 Uhr in der Regionalbahn Fahrgäste mit einer Stichwaffe an. "Dabei erlitten zwei der Opfer tödliche Verletzungen, drei weitere schwere und vier Menschen leichte." Zeugen sei es unmittelbar nach der Tat gelungen, den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei am Bahnhof Brokstedt festzuhalten. Dort konnte der Regionalzug stoppen.

Die Ermittlungen wurden demnach von der Itzehoer Staatsanwaltschaft und einer Mordkommission der Itzehoer Polizei übernommen. Nach Angaben der Polizei vom Abend war der Bereich rund um den Bahnhof gesperrt. Der Bahnverkehr auf der Strecke war eingestellt. Die Deutsche Bahn teilte mit, dass es Zugausfälle im Fernverkehr gebe zwischen Hamburg, Kiel und Neumünster.

bro/mt/ck


© Agence France-Presse