Seit 2002 ist die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) Münster „Partnerhochschule des Spitzensports“ - vor genau 20 Jahren unterzeichnete die WWU als erste Hochschule in Nordrhein-Westfalen den Vertrag mit dem „Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband“ (adh) (Wikipedia), dem Studierendenwerk und dem Olympiastützpunkt Westfalen. Ziel dieses deutschlandweiten Projekts ist die Förderung dualer Karrieren von studierenden Spitzensportlerinnen und -sportlern sowie die Vereinbarkeit von Sport und Studium. Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr unterzeichnete die WWU jetzt mit Vertretern des adh, des Olympiastützpunkts Westfalen und des Studierendenwerks Münster bei einer Feierstunde am 3. Februar im Schloss einen aktualisierten Vertrag. „Wir sind sehr stolz auf unsere Studierenden, die neben ihrem Studium viel Zeit in ihre sportlichen Aktivitäten und Erfolge stecken. Damit beides gut gelingt, ist es der Universität Münster ein wichtiges Anliegen, die nötigen Rahmenbedingen für die Vereinbarkeit von Spitzensport und akademischer Ausbildung zu schaffen“, betonte Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels.
Rund 50 Gäste aus der WWU, der Stadt Münster, den Leistungsstützpunkten und Vereinen zogen mit dem Rektor und dem adh-Vorstandsvorsitzenden Jörg Förster eine Bilanz und blickten gleichzeitig in die gemeinsame Zukunft. Zu den Gästen zählten auch der für Sport zuständige münstersche Bürgermeister Klaus Rosenau und der Vorsitzende der Sportstiftung NRW und ehemalige nordrhein-westfälische Innenminister Dr. Ingo Wolf, die in ihren Grußworten die große Bedeutung des Programms für die Stadt und das Land hervorhoben.
Mehr als 300 Athletinnen und Athleten, die an der WWU an allen Fachbereichen studieren, nahmen bislang die Förderung in Anspruch – aktuell profitieren mehr als 60 Personen aus 13 Fachbereichen von der Unterstützung. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm ist, dass die Athleten in einem Olympia-, Perspektiv-, Ergänzungs- und Nachwuchskader auf Bundesebene oder auf spitzensportlichem Niveau in den oberen Ligen trainieren. Zuständig für das Programm an der WWU ist der Spitzensportbeauftragte Prof. Dr. Bernd Strauß in enger Abstimmung mit dem Hochschulsport und Dr. Barbara Halberschmidt vom Institut für Sportwissenschaft. Was sind die Vorteile für die Studierenden? Beispielsweise die bevorzugte Nutzung der WWU-Sportstätten und eine individuelle Beratung sowie ein begleitendes Mentoring. So wird unter anderem die Koordinierung von Veranstaltungen und Prüfungen mit den sportlichen Verpflichtungen abgestimmt. Maßnahmen und Regelungen, die mit den betroffenen Fachbereichen koordiniert werden, umfassen außerdem individuelle Prüfungs- oder Abgabetermine sowie Prüfungszeiträume, flexible Anwesenheitszeiten, Gewährung von Urlaubssemestern sowie die individuelle Planung von Praktika und Exkursionsen.
In den letzten Jahren hat sich ein starkes Netzwerk innerhalb und außerhalb der WWU rund um das Projekt gebildet. Dieses ist einerseits geprägt durch eine enge universitätsinterne Vernetzung, etwa dem Rektorat, den Fachbereichen, den Dezernaten, unterschiedlichen Service-Einrichtungen und den Prüfungsämtern. Andererseits gibt es einen intensiven Austausch mit den externen Partnern wie dem Studierendenwerk Münster und dem Olympiastützpunkt Westfalen sowie den jeweiligen Bundes- und Landesstützpunkten, den münsterschen Vereinen und der Sportstiftung des Landes NRW.
Partnerhochschule des Spitzensports
Um den studentischen Athleten den Spagat zwischen Studium und Spitzensport zu erleichtern, initiierte der adh 1999 mit mehreren Partnern das Projekt „Partnerhochschule des Spitzensports“. Im Rahmen dieser Kooperationsvereinbarungen wird für derzeit circa 1.200 studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler an über 110 adh-Mitgliedshochschulen ein Verbundsystem zum Ausgleich spezifischer Nachteile bereitgestellt. Die Kooperationspartner, in der Regel der adh, Hochschulen, Olympiastützpunkte, Studentenwerke und Fachverbände, ermöglichen den Studierenden, dass sie ihre akademische Ausbildung trotz der hohen zeitlichen Belastung druch den Spitzensport erfolgreich absolvieren können.
Universität Münster