Die deutsche Frauen-Staffel ist nach ihrem starken zweiten Platz beim Skilanglauf-Weltcup in Toblach disqualifiziert worden.
Grund war ein Meldefehler: Auf der Startliste stand noch die erkrankte Coletta Rydzek als Schlussläuferin, an den Start ging aber die zu spät gemeldete Sofie Krehl. Kurz nach dem Zieleinlauf wurde das DSV-Quartett daher aus der Wertung genommen.
"Ich habe die Namensänderung viel zu spät gemeldet. Ganz klarer Fehler meinerseits", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder: "Wenn eine Athletin läuft, die nicht gemeldet ist, führt das zur Disqualifikation. Aber die Leistung war weltklasse. Schade, dass andere für den Fehler büßen müssen."
Zuvor hatten Olympiasiegerin Katharina Hennig, Laura Gimmler, Pia Fink und eben Krehl noch das erste Staffel-Podest seit sechs Jahren bejubelt. Auch wenn Rang zwei schließlich aus der Ergebnisliste gestrichen wurde, machte der Auftritt dennoch Mut für die anstehende WM in Planica.
Nach 4x7,5 Kilometern lag das DSV-Team 13,9 Sekunden hinter Olympiasieger Norwegen. Rang zwei erbte schließlich Schweden (+26,7 Sekunden) vor den USA (+26,9). Auch die Männer überzeugten: Janosch Brugger, Friedrich Moch und Jonas Dobler hielten Deutschland lange in der Spitzengruppe, erst Florian Notz musste abreißen lassen und kam auf Rang sechs ins Ziel. Der Sieg ging an Italien.
Hennig und Krehl waren die einzig verliebenden Läuferinnen der Olympia-Staffel von Peking 2022, die überraschend Silber geholt hatte. Bei der WM in Planica (21. Februar bis 5. März) gilt das Frauen-Quartett als größte deutsche Hoffnung darauf, nach fünf enttäuschenden Weltmeisterschaften wieder eine Medaille für den deutschen Skilanglauf zu holen.
Hennig hatte am Samstag eine Top-Platzierung über zehn Kilometer noch klar verpasst, mehr als Rang 25 war nicht zu holen. Teamchef Peter Schlickenrieder sprach von "Wiedereinstiegs-Schwierigkeiten", die nach zweimaliger Krankheit "absolut akzeptabel" seien. Mit Blick auf die WM sei Hennig "im Plan".
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