Der Auftragseingang bei deutschen Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe hat sich im Dezember nach einem starken Rückgang im November wieder weitgehend erholt. Im Monatsvergleich stieg das Auftragsvolumen um 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Für November revidierten die Statistiker zudem den Auftragsrückgang im Vergleich zum Vormonat von zunächst 5,3 Prozent auf 4,4 Prozent.
Der Rückgang im November sei so "zum großen Teil wieder kompensiert" worden, erklärte das Bundesamt. Allerdings sei der Zuwachs im Dezember maßgeblich auf Großaufträge zurückzuführen. Ohne Großaufträge wurde demnach ein Rückgang um 0,6 Prozent verzeichnet.
Stark stieg die Nachfrage im Inland: um 5,7 Prozent im Monatsvergleich. Noch stärker wuchs der Auftragseingang aus dem Euroraum (9,8 Prozent). Aus Ländern außerhalb der Währungsunion wurde hingegen 3,8 Prozent weniger nachgefragt. Unter dem Strich wurde aus dem Ausland so 1,2 Prozent mehr bei Unternehmen in Deutschland bestellt.
"Während der gewichtige Bereich Kfz/Kfz-Teile 3,0 Prozent weniger Ordereingänge verbuchte, verzeichnete der ebenfalls gewichtige Maschinenbau ein Plus von 3,5 Prozent", präzisierte das Bundeswirtschaftsministerium.
Besonders viele zusätzliche Aufträge verbuchten demnach die Hersteller elektrischer Ausrüstung (34,2 Prozent). Auch Branchen wie EDV/Optik und Metallverarbeitung und -erzeugung meldeten merkliche Steigerungen.
Klar rückläufig war die Nachfrage laut Ministerium hingegen in den Bereichen sonstige Fahrzeuge und chemische und pharmazeutische Erzeugnisse.
Im Jahresvergleich sank der Auftragseingang über das Jahr 2022 fast jeden Monat, wie das Statistikamt weiter ausführte. Im Dezember lag er 10,1 Prozent unter dem Stand von einem Jahr zuvor. Dies sei jedoch vor allem auf den starken Anstieg im Jahr 2021 "aufgrund von Corona-Nachholeffekten" zurückzuführen. "In der Summe befindet sich der Auftragseingang aktuell damit leicht über dem Vor-Corona-Niveau."
"Die Nachfrage beim Verarbeitenden Gewerbe hat sich zum Jahresende 2022 wieder etwas stabilisiert", fasste das Wirtschaftsministerium zusammen. Dies sowie die Verbesserung des Geschäftsklimas in den vergangenen Monaten deuteten darauf hin, "dass die wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr milder ausfallen dürfte".
pe/bk AFP