Münster (SMS) Eine Leiter als bedeutsames Symbol: Die seit September am Turm der St. Lamberti-Kirche erstrahlende Installation der Wiener Künstlerin Billi Thanner soll Münster deutlich länger als erhofft erhalten bleiben und so auch den Weg durch das Friedensjahr weisen. Darauf haben sich Thanner, Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe, Hans-Bernd Köppen (Pfarrer an Sankt Lamberti) sowie Sponsorin Ursula Simacek jetzt verständigt. Ein Abbau ist nun erst für den Herbst 2023 vorgesehen.
Die "Himmelsleiter" oder "Friedensleiter" – goldgelb, insgesamt 48 Meter hoch und sowohl am Außenturm (36 Meter) wie auch im Innenraum (12 Meter) der Kirche fest installiert – ist aus dem Stadtbild kaum mehr wegzudenken und erfreut sich größter Beliebtheit, nicht nur in Sozialen Medien. Anfang September wurde das Kunstwerk zum münsterschen Schauraum erstmals eingeschaltet, seitdem ist es weithin zu sehen, dazu vielen Menschen von der Dämmerung bis zum Morgengrauen ein Fixpunkt in dunkler Nacht und ein Symbol der Hoffnung.
Für Billi Thanner ist sie allerdings noch etwas mehr: Die Sprossen der Himmelsleiter/Friedensleiter stünden für Tugenden wie Liebe, Achtsamkeit oder Dankbarkeit – und dafür, "niemals den Glauben an das Gute zu verlieren". Dass ihr Werk eine solch enorme Wirkung auf die Stadtbevölkerung hat, rühre sie sehr: "Ich bin sehr glücklich, dass uns eine Verlängerung der Kunstinstallation gelungen ist. Danke den Münsteranerinnen und Münsteranern für die Liebe zur Kunst!"
Besondere Symbol- und Strahlkraft für Friedensjahr
Im Jahr 2023 jährt sich der Westfälische Frieden zum 375. Mal – die Stadt Münster bereitet sich seit einiger Zeit mit vielen Akteuren und Partnern aus der Stadtgesellschaft auf dieses besondere Jubiläumsjahr vor. Dieses richtet den Blick nicht nur auf die Geschichte, sondern nimmt vor allem Gegenwart und Zukunft mit ihren Herausforderungen und Chancen in den Fokus. So erklärt sich dann auch die Intention von Künstlerin, Stadt und Kirchengemeinde, die Himmelsleiter/Friedensleiter mit ihrer enormen Symbol- und im wahrsten Sinne Strahlkraft in dieser Zeit an Ort und Stelle zu erhalten.
Die Kunst-Installation bleibt damit länger als zunächst erwartet in Münster. Nach ursprünglicher Planung hätte sie im März 2023 demontiert und schließlich wieder nach Wien gebracht werden sollen. Dort übe man sich aus benannten guten Gründen gern noch etwas in Geduld.
"Ich freue mich sehr, dass die Stadt Wien unserem gemeinsamen Wunsch entsprochen hat, dafür sind wir sehr dankbar", so Oberbürgermeister Markus Lewe.
Nicht minder erfreut ob der Zusage ist Hans-Bernd Köppen, seit 2017 Pfarrer in St. Lamberti und seit 2022 Dompropst am St.-Paulus-Dom. Er hatte im vergangenen Jahr auch den Kontakt zu Billi Thanner hergestellt und die Idee der Installation am Lamberti-Turm an sie herangetragen. "Ich freue mich sehr über die insgesamt sehr positive Resonanz auf das Himmelsleiterprojekt und die jetzt mögliche Verlängerung", so Köppen.
Bild oben: Himmelsleiter (Copyright: Stadt Münster / Amt für Kommunikation / Geschonke