Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), drängt die Partnerländer Deutschlands auf Einhaltung ihrer Kampfpanzer-Zusagen an die Ukraine. "Vermutlich wird manchem klar, dass Panzer zu liefern auch eine logistische Herausforderung bedeutet", sagte sie der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Dies sei womöglich von einigen unterschätzt worden. "Aber Zusagen sollten gelten und müssen nun national umgesetzt werden."
Die Forderung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kampfjets bewertete die FDP-Verteidigungspolitikerin kritisch. Wenn sich beispielsweise Großbritannien für eine Kampfjet-Lieferung entscheiden würde, dann sei das eine nationale Entscheidung, die unter den Alliierten abgestimmt werden müsse. "Das heißt aber für uns in Deutschland nicht, dass wir jetzt automatisch Tornados oder Eurofighter liefern", betonte sie.
Strack-Zimmermann bezeichnete es als nachvollziehbar, dass die Ukraine alle Waffen haben möchte, die ihr angesichts der russischen Aggression helfen könnten. Aber: Nach der Entscheidung Deutschlands und anderer Staaten für eine Kampfpanzer-Lieferung "umgehend Kampfjets zu fordern, war kommunikativ unklug".
jes AFP