In Frankreich sind am Samstag zum vierten Mal in gut drei Wochen zahlreiche Menschen gegen die umstrittene Rentenreform auf die Straße gegangen. Die ersten Demonstrationszüge starteten in Nancy, Straßburg und Toulouse, am Nachmittag versammelten sich nach Angaben der Gewerkschaft CGT (Wikipedia) rund 500.000 Menschen in Paris.
Zahlreiche Beschäftigte, die finanzielle Einbußen bei einem Streik scheuen, nutzten die Möglichkeit, an einem Samstag zu demonstrieren. Die Polizei ging landesweit von mehreren hunderttausend Teilnehmern aus. Rund zehntausend Sicherheitskräfte waren im Einsatz, 4500 davon in der Hauptstadt.
Da die Mitarbeiter im öffentlichen Personenverkehr nicht zum Streik aufgerufen worden waren, dürften Züge und U-Bahnen normal funktionieren. Die Bahn-Gewerkschaften hatten auf einen Streikaufruf verzichtet, da am Samstag für einen Teil des Landes die Winterferien beginnen.
Die französische Regierung will das Renteneintrittsalter bis 2030 von 62 auf 64 Jahre anheben. Der Gesetzentwurf wird derzeit in der Nationalversammlung in aufgeheizter Stimmung debattiert.
An den drei bisherigen Protesttagen hatten sich nach Angaben der Behörden jeweils zwischen 757.000 und 1,27 Millionen Menschen beteiligt, die Gewerkschaften sprachen von mehr als zwei Millionen Teilnehmern. Für kommenden Donnerstag und für den 7. März haben die Gewerkschaften zu weiteren Protesten aufgerufen.
se/ju AFP