Mainz - (ots) - Hongkong kommt nicht zur Ruhe, doch die Proteste sind leiser geworden. Seitdem sich das Corona-Virus ausgebreitet hat, verlagert sich der Widerstand gegen den Einfluss Pekings von der Straße in den Einzelhandel. Die "auslandsjournal"-Doku "Kampf um Hongkong - eine Stadt im Ausnahmezustand" beleuchtet am Mittwoch, 25. März 2020, 0.45 und 4.00 Uhr im ZDF, die monatelange Auseinandersetzung, die über die Zukunft der Menschen in der Sonderverwaltungszone entscheiden wird: Wie groß ist die Kontrolle Chinas? Wie weit reicht die Autonomie Hongkongs? ZDF-China-Korrespondent Ulf Röller hat den Konflikt auf mehreren Reisen nach Hongkong beobachtet. Die 45-minütige Dokumentation ist am Sendetag ab 18.00 Uhr in der ZDFmediathek verfügbar. ZDFinfo sendet sie am Sonntag, 29. März 2020, 18.45 Uhr.
Im Juni 2019 begannen die Proteste in Hongkong, im vergangenen Herbst eskalierte die Gewalt: Tagelang lieferten sich Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei. Chinas Staatschef Xi Jinping sieht das Prinzip "Ein Land, zwei Systeme" durch die Gewalt bei den Demonstrationen in Frage gestellt und drohte unverhohlen mit dem Eingriff des Militärs. Bis 2047 hat China Hongkong einen Autonomiestatus garantiert, mit den liberalen Grundrechten eines kapitalistischen Systems. Doch spätestens mit dem geplanten "Auslieferungsgesetz" habe China aus Sicht der Demonstranten versucht, die Kontrolle über Hongkong zu verstärken.
Vor den Augen der
Weltöffentlichkeit spitzt sich in Hongkong ein Kampf der Wertesysteme
zu: Demokratie gegen Hochleistungsdiktatur. ZDF-Korrespondent Ulf Röller
war in den Tagen der Eskalation hautnah dabei und hat auch den
Studenten Francis King wieder getroffen, der durch die Entwicklungen
radikalisiert und immer tiefer in die Auseinandersetzungen mit der
Staatsmacht hineingezogen wurde. Röller war zwischen den Fronten,
schildert sein persönliches Erleben und erzählt, wie die zunächst
friedlichen und disziplinierten Proteste zunehmend in Wut und Gewalt
umgeschlagen sind.
Foto: obs/ZDF/Ulf Röller