Bonn. Am heutigen Mittwoch übergaben THW-Kräfte die ersten von insgesamt 370 Paletten an das Welternährungsprogramm (WFP) zum Weitertransport nach Syrien. „Die nötige Hilfe muss alle Menschen gleichermaßen erreichen. In Syrien sind vor allem Menschen betroffen, die zum wiederholten Mal alles verloren haben. Die Infrastruktur ist durch die Erdbeben in weiten
Teilen völlig zerstört. Unsere Hilfslieferungen sind ein erster Schritt“, sagt THW-Präsident Gerd Friedsam.
In Syrien ist besonders die Provinz Idlib in der Nähe von Aleppo stark von den schweren Beben am 6. Februar betroffen. Die syrischen Erdbebengebiete sind schwer zugänglich, die politische Lage erschwert zudem die Nothilfe – die allerdings dringend gebraucht wird. „Die Überlebenden haben alles verloren und benötigen momentan vor allem winterfeste Unterkünfte, die Schutz vor der Kälte bieten. Mit unserer Hilfslieferung können wir als THW einen Beitrag leisten, diese Not zu lindern“, erklärt Gerd Friedsam.
Einsatzkräfte stellten die Güter im THW-Logistikzentrum Baden-Württemberg zusammen. „Der Bedarf an Nothilfe ist enorm. Aus unserem Logistikzentrum werden darum 370 Paletten mit Hilfsgütern für Nord-West-Syrien entsandt, darunter Zelte, Heizgeräte, Schlafsäcke, Feldbetten, Isomatten, Stromerzeuger und Decken“, sagt Gerd Friedsam. „Über unsere neuen Logistikzentren halten wir Hilfsgüter für solche Einsätze vor und so können unsere Einsatzkräfte kurzfristig Hilfslieferungen versandfertig bereitstellen.“ Dieses Hilfspaket wurde vom Welternährungsprogramm (WFP) zur Verteilung in Nord-West Syrien angenommen. WFP ist bereits seit Jahren in der Region tätig und besitzt die notwendigen logistischen Kapazitäten. Insgesamt sind 73 Tonnen Hilfsgüter von Baden-Württemberg nach Syrien unterwegs. Die Transportkosten dafür werden von der EU getragen.
Das Katastrophengebiet in Syrien ist geteilt: Einerseits gibt es von der Regierung in Damaskus kontrollierte Gebiete, andererseits Territorien unter der Kontrolle von Rebellen. Die Lieferung erfolgt mittels Spedition in die Türkei und wird von dort nach Syrien weiter transportiert. Damit die Hilfslieferungen die syrischen Erdbebengebiete besser erreichen können, sollen weitere Grenzübergänge zur Türkei geöffnet werden.
In den vergangenen Tagen hatte das THW bereits über 100 Tonnen Hilfsgüter für die Türkei bereitgestellt. Darüber hinaus sind am Montagabend die 50 Expertinnen und Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) aus ihrem Einsatz in der Türkei zurückgekehrt. Dem Team gelang es während des Einsatzes in der Türkei, zusammen mit anderen Rettungskräften zwei Frauen nach über 100 bzw. mehr als 130 Stunden aus den Trümmern zu befreien.
THW