Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, geht nach eigenen Worten von einer Eroberung der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut erst im "März oder April" aus und macht die "monströse Militärbürokratie" für das langsame Vorankommen verantwortlich. "Ich denke, es wird im März oder April sein. Um Bachmut einzunehmen, muss man alle Versorgungswege abschneiden", sagte Prigoschin in einem Video, das in der Nacht zum Donnerstag im Onlinedienst Telegram veröffentlicht wurde.
Der Wagner-Chef sagte, das langsame Vorankommen im Kampf um die Stadt sei auf bürokratische Hemmnisse zurückzuführen. "Ich denke, wir hätten Bachmut eingenommen, wenn es nicht diese monströse Militärbürokratie gäbe und wenn man uns nicht jeden Tag Steine in den Weg legen würde", sagte Prigoschin in einem weiteren Video.
Für die Wagner-Gruppe sei es ein "Aderlass", dass sie keine Gefangenen mehr rekrutieren könne, die im Gegenzug für eine Amnestie an die Front gehen. "Irgendwann wird die Zahl der Einheiten sinken und als Konsequenz auch das Volumen der Aufgaben, die wir ausführen wollen."
Die Söldnertruppe Wagner führt die Offensive gegen Bachmut seit Monaten an und hat dabei große Verluste erlitten. Sie hat eine große Zahl an Häftlingen rekrutiert, um in der Ukraine zu kämpfen. In der vergangenen Woche hatte Prigoschin erklärt, diese Form der Rekrutierung sei eingestellt worden.
Prigoschin (Wikipedia) ist seit langer Zeit ein Verbündeter des Kremls. Nach jahrelangem Leugnen gab er zu, die Söldnertruppe Wagner gegründet zu haben, deren Kämpfer auch im Nahen Osten und in Afrika gesichtet wurden. Prigoschin bekannte sich ebenfalls dazu, an der russischen Einmischung in US-Wahlen beteiligt gewesen zu sein und eine "Trollfabrik" gegründet zu haben, um Propaganda- und Desinformationskampagnen im Internet zu führen.
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© Agence France-Presse
Anmerkung der Redaktion: Diese Meldung wird veröffentlicht ausschließlich im Sinne einer umfassenden Berichterstattung und obwohl es einem Skandal gleichkommt, diesen Verbrechern eine Plattform bieten zu müssen.