Die Regierungen von 34 Nationen haben das Internationale Olympische Komitee (Webpräsenz) aufgefordert, in der Frage um eine mögliche Zulassung russischer und belarussischer Athleten zu den Olympischen Sommerspielen in Paris den Begriff der "Neutralität" zu klären.
"Wir sind sehr besorgt darüber, wie es möglich ist, dass russische und belarussische olympische Athleten als 'Neutrale' antreten, wenn sie direkt von ihren Staaten finanziert und unterstützt werden", heißt es in der Erklärung, die die britische Regierung am Montag veröffentlichte.
Zu den Unterzeichnern des Schreiben zählen neben Großbritannien unter anderem Deutschland, die USA, Frankreich und Kanada. Das Statement ist das Ergebnis eines Gipfeltreffens Anfang des Monats in London, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilgenommen hatte.
"Solange diese grundlegenden Fragen und der erhebliche Mangel an Klarheit sowie die konkreten Details eines praktikablen 'Neutralitäts'-Modells nicht geklärt sind, sind wir nicht damit einverstanden, dass russische und weißrussische Athleten wieder zu Wettkämpfen zugelassen werden", heißt es in dem Schreiben weiter.
Insbesondere die "starken Verbindungen und Zugehörigkeiten zwischen russischen Sportlern und dem russischen Militär" stimmen die Länderkoalition skeptisch. "Diese starken Bedenken", schrieb das Bündnis weiter, "müssen vom IOC aufgegriffen werden."
Das IOC hatte zuletzt erklärt, einen "Weg" zu prüfen, um russischen und belarussischen Athletinnen und Athleten die Teilnahme an den Spielen in Paris unter neutraler Flagge zu ermöglichen. Am Montag stellte es klar, dass es hinsichtlich einer Olympia-Teilnahme von Russland und Belarus noch keine Entscheidung gebe. Derzeit werde lediglich ein "primäres Konzept für mögliche Teilnahmebedingungen geprüft". Der Ringeorden reagierte damit auf eine Resolution des Europäischen Parlaments.
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