Die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hat sich vor allem wegen gesunkener Energiepreise weiter verbessert. Die Konsumstimmung war im Februar "klar auf Erholungskurs", teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg am Freitag mit. Die GfK prognostizierte für das Konsumklima im März minus 30,5 Punkte und damit 3,3 Punkte mehr als im Februar - das ist der fünfte Anstieg in Folge.
Der Index berechnet sich aus den drei Indikatoren Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung. Die Konjunkturaussichten der Verbraucherinnen und Verbraucher verbesserten sich laut (GfK Webpräsenz) im Februar weiter. Erstmals seit Ausbruch des Krieges liege dieser Wert wieder über seinem langjährigen Durchschnittswert von etwa null. "Die Konsumenten sind offenbar der Meinung, dass eine Rezession in Deutschland vermieden werden kann", erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
Auch die Einkommensaussichten gingen nach oben: "Neben dem stabilen Arbeitsmarkt sorgen die zuletzt weniger stark gestiegenen Energiepreise für den zunehmenden Optimismus", sagte Bürkl. Dennoch müssten die Verbraucher von einer negativen Entwicklung ihrer realen verfügbaren Einkommen ausgehen. Schuld daran sei die Preisentwicklung - sie werde nach bisherigen Prognosen in diesem Jahr etwas höher sein als der Zuwachs der Einkommen der Haushalte.
Die Anschaffungsneigung nahm aber nur leicht zu. "Dies ist sicherlich Ausdruck der anhaltenden Verunsicherung, die neben den Krisen vor allem durch die hohe Inflation verursacht wird", sagte Bürkl. Die Verunsicherung werde in diesem Jahr hoch bleiben und die Neigung zu größeren Anschaffungen weiter belasten.
Das Niveau des Konsumklimas insgesamt bleibe allerdings niedrig, erklärte die GfK. Dies deute darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten könne.
Die GfK führt für ihre repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 2. bis 13. Februar rund 2000 Menschen befragt.
ilo/bk © Agence France-Presse