Martin Nörl (Wikipedia) hat als erster deutscher Snowboardcrosser (Wikipedia) seit 22 Jahren eine WM-Medaille gewonnen.
Der 29-jährige Niederbayer sicherte sich im georgischen Bakuriani in einem dramatischen Rennen Silber und damit das erste Edelmetall für Snowboard Germany in dieser Disziplin seit Rang zwei von Markus Ebner 2001.
Sogar Gold war drin für den Gesamtweltcupsieger der vergangenen Saison und Führenden dieses Winters. Doch Nörl wurde auf der Zielgeraden noch hauchdünn vom Österreicher Jakob Dusek abgefangen, der seine Brettspitze vor den Deutschen schob.
Von Enttäuschung war bei Nörl nach der "kleinen Zitterpartie" aber nichts zu spüren. Er fand es vielmehr "saustark", dass er sich jetzt Vize-Weltmeister nennen darf: "Ich bin froh, dass es so lief, meine Bretter waren unglaublich stark."
Die Entscheidung fiel per Zielfoto, zudem wurde der Finallauf nach einem riskanten Überholmanöver von Nörl gegen Olympiasieger Alessandro Hämmerle (Österreich) minutenlang geprüft. Bronze sicherte sich der italienische Olympiadritte Omar Visintin.
Jana Fischer (Löffingen) erreichte nach einer couragierten Vorstellung das "Kleine Finale" und mit Rang sechs ihre beste WM-Platzierung. Gold ging an Olympiasiegerin Eva Adamczykova (Tschechien), die ihren zweiten WM-Titel nach 2019 gewann, vor Josie Baff aus Australien und der US-Legende Lindsey Jacobellis.
Der erst 18 Jahre alte WM-Debütant Leon Ulbricht (Rötteln) zeigte eine gute Leistung und verpasste das Halbfinale nur um 0,11 Sekunden. Leon Beckhaus (Miesbach) schied im Achtelfinale aus. Paul Berg (Konstanz), WM-Sechster von 2021 und zweimaliger Weltcup-Sieger, scheiterte in den sogenannten Pre-Finals am Vormittag.
Wegen der schlechten Wettervorhersage war das ursprünglich für Freitag geplante Rennen vorgezogen und die Qualifikation gestrichen worden. Auf dem mit über 1,3 km relativ langen Kurs waren bei den Männern bis zur Medaille fünf Läufe mit einer Fahrtzeit von je rund 1:20 Minuten erforderlich.
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