Eine Eroberung der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist nach den Worten des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu entscheidend für den Fortgang der russischen Offensive. "Diese Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt (für die Linien) der Verteidigung der ukrainischen Soldaten im Donbass", sagte der Minister am Dienstag bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Verantwortlichen seines Ministeriums. "Die Kontrolle über sie wird neue offensive Einsätze in der Tiefe gegen die Verteidigung der Streitkräfte der Ukraine ermöglichen."
Bachmut ist bereits seit dem vergangenen Sommer heftig umkämpft. Inzwischen ist die Stadt von russischen Truppen von drei Seiten umzingelt. Auf russischer Seite führen vor allem die Söldner der Gruppe Wagner den Kampf um Bachmut, wobei sie nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin erhebliche Verluste erleiden. Prigoschin hat sich mit der russischen Militärführung angelegt, der er immer wieder vorwirft, seine Söldner nicht ausreichend mit Munition zu versorgen.
Es gab zuletzt Spekulationen, dass die ukrainischen Kräfte den Rückzug aus Bachmut antreten würden. Am Montag bekräftigte die ukrainische Führung jedoch, dass sie sich nicht zurückziehen, sondern stattdessen Verstärkung schicken werde.
Angesichts der seit Monaten andauernden erbitterten Gefechte hat die Stadt inzwischen eine hohe symbolische Bedeutung. Nach Angaben aus Kiew harren dort weniger als 4000 Zivilisten noch aus, während die Stadt vor Beginn des Krieges 70.000 Einwohner zählte.
bur/ju/gt