Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Plus bei Industrieproduktion bringt "vorsichtigen" Optimismus

Die Daten brächten "eine willkommene Erleichterung, sind aber kein Grund zum Jubeln". Es handle sich hauptsächlich um "eine Korrektur des Einbruchs vom Dezember".

Die Produktion im produzierenden Gewerbe ist im Januar gegenüber Dezember merklich gestiegen und sorgt im Bundeswirtschaftsministerium für "vorsichtigen" Optimismus. Saison- und kalenderbereinigt legte die Produktion nach vorläufigen Angaben um 3,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Die deutsche Wirtschaft kann laut Wirtschaftsministerium auf einen "milden" Winterabschwung hoffen.

Die reine Industrieproduktion, also ohne Energie und Bau, stieg den Angaben zufolge im Januar gegenüber Dezember um 1,9 Prozent. Stark legte demnach die Herstellung elektronischer Ausrüstungen (7,1 Prozent) und chemischer Erzeugnisse (9,8 Prozent) zu. Die bedeutende Autoindustrie produzierte hingegen 5,2 Prozent weniger, der ähnlich wichtige Maschinenbau 2,3 Prozent mehr.

Die zuletzt stark beeinträchtigten energieintensiven Branchen verzeichneten ein Plus von 6,8 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Neben der Chemie-Industrie legte auch die Produktion von Papier und Pappe merklich um 5,3 Prozent zu. Das Bundeswirtschaftsministerium verwies jedoch auf starke Unterschiede zwischen den einzelnen Zweigen, so verzeichnete die Pharmaindustrie ein sattes Minus von 12,9 Prozent.

Auch lag die Produktion der energieintensiven Industriezweige weiterhin deutlich unter dem Niveau von vor der Krise: Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Produktion hier um 13,2 Prozent.

Außerhalb der Industrie fiel die Energieerzeugung laut Statistischem Bundesamt 0,4 Prozent höher aus als im Vormonat. Die Bauproduktion erholte sich stark um 12,6 Prozent, nachdem sie im Dezember um 7,5 Prozent eingebrochen war.

Das Bundeswirtschaftsministerium schränkte weiter ein, dass die Entwicklung "im Zusammenhang mit dem deutlichen Rückgang der Produktion im Dezember zu sehen" sei. Darauf verwies auch der ING-Analyst Carsten Brzeski: Die Daten brächten "eine willkommene Erleichterung, sind aber kein Grund zum Jubeln". Es handle sich hauptsächlich um "eine Korrektur des Einbruchs vom Dezember".

Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte dennoch, die Entwicklung stimme insgesamt "vorsichtig optimistisch". "Die letzten Umfragen zeichneten sich durch erneut günstigere Geschäftsaussichten bei abnehmenden Materialengpässen aus." Auch weil der Auftragsbestand weiterhin hoch sei, "dürfte die wirtschaftliche Abschwächung zu Jahresbeginn milde ausfallen".

pe/bro


© Agence France-Presse