Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen haben am Freitagmorgen Warnstreiks an vier Flughäfen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg begonnen. Betroffen sind die Airports Düsseldorf, Köln/Bonn, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Der Flughafenverband ADV teilte mit, Fluggesellschaften hätten 583 Flugverbindungen gestrichen, betroffen seien über 76.000 Passagiere.
In Stuttgart etwa sind alle Starts und Landungen des Tages gestrichen, und auch an den anderen Standorten fielen gleich am Morgen viele Verbindungen aus.
ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel kritisierte, nicht nur Passagiere würden durch "ausufernde" Warnstreiks in Geiselhaft genommen. "Völlig ausgeblendet wird, dass sich Airlines und Flughäfen gerade von der tiefsten Krise der Luftfahrt erholen." Beisel nannte Dauer und Umfang des Streiks "unverhältnismäßig". "Das Maß ist voll."
Der Streikaufruf von Verdi richtet sich an die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, die in der Fluggastkontrolle sowie in der Personal- und Warenkontrolle tätig sind. Die Dienstleistungsgewerkschaft protestiert gegen ein von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegtes Angebot im Tarifstreit. Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern 10,5 Prozent monatlich mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro.
Die dritte Tarifrunde ist für den 27. bis 29. März in Potsdam geplant.
ilo/ans/AFP