Deutschland und Japan wollen ihre Zusammenarbeit insbesondere in wirtschaftlichen Fragen vertiefen. Der russische Überfall auf die Ukraine habe gezeigt, welche Schwierigkeiten bei "zu starken wirtschaftlichen Abhängigkeiten in kritischen Bereichen bestehen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag nach seinem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida (Wikipedia)
Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen gelte es unter anderem, "die Zusammenarbeit mit neuen Partnern auszubauen und neue Partner zu gewinnen", sagte Scholz. "Wir wollen Abhängigkeiten verringern und die Widerstandsfähigkeit unserer Volkswirtschaften erhöhen."
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Japan bezeichnet der Bundeskanzler als "eng und sehr freundschaftlich". Japan sei ein "zentraler Wertepartner" für Deutschland. Mit den ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen werde das bilaterale Verhältnis nun auf "eine neue Stufe" gehoben.
Zu den Gesprächsthemen mit Kishida gehörten nach Angaben von Scholz der Schutz kritischer Infrastruktur und die Sicherung künftiger Energieversorgung. Zudem hätten beide Länder eine engere Kooperation bei der Sicherung von Lieferketten und dem Schutz von Handelswegen vereinbart. Auch die Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit solle verstärkt werden.
Die weitere militärische Zusammenarbeit im Indopazifik kam laut Scholz ebenfalls zur Sprache. Neben gemeinsamen Übungen und einer geplanten "Präsenzfahrt der Bundeswehr" wollten beide Seiten künftig auch verstärkt "Lage-Einschätzungen austauschen", sagte der Kanzler.
Scholz und mehrere Kabinettsmitglieder halten sich zu den ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen in Tokio auf. Mit dabei sind Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP).
kas/cne AFP