Nach mehr als zweijähriger Verbannung ist der frühere US-Präsident Donald Trump auf die Onlineplattformen Facebook und Youtube zurückgekehrt. "Ich bin zurück!", schrieb der Republikaner am Freitag auf seinen Konten in den beiden Netzwerken. Dazu veröffentlichte er einen zwölfsekündigen Videoclip von dem Abend seines Wahlsieges im November 2016, bei dem er sagte: "Es tut mir leid, dass ich euch habe warten lassen. Komplizierte Angelegenheit."
Erst am Freitag hatte Youtube die nach der Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 verhängte Sperre von Trumps Nutzerkonto aufgehoben. Die Google-Tochter erklärte, bei der Entscheidung das "Risiko von Gewalt" und die Möglichkeit für Wähler, "vor einer Wahl gleichermaßen von allen großen nationalen Kandidaten zu hören", sorgfältig gegeneinander abgewogen zu haben.
Trump will bei der Präsidentschaftswahl 2024 das Weiße Haus zurückerobern und ist derzeit der aussichtsreichste Bewerber auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner.
Der Facebook- und Instagram-Mutterkonzern Meta (Wikipedia) hatte bereits Ende Januar die Freischaltung von Trumps Accounts angekündigt. Der Kurzbotschaftendienst Twitter wiederum hatte dies bereits im November wenige Wochen nach der Übernahme durch den Technologie-Unternehmer Elon Musk getan - kurz nachdem Trump eine erneute Präsidentschaftsbewerbung verkündet hatte.
Die großen Online-Plattformen hatten Trumps Nutzerkonten nach dem Sturm radikaler Anhänger des damaligen Präsidenten auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 gesperrt. Zur Begründung führten sie die Gefahr weiterer Gewalt an.
Hunderte Anhänger des abgewählten Präsidenten hatten am 6. Januar 2021 das Kapitol gestürmt, um eine offizielle Bestätigung des Sieges des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 zu verhindern. Trump hatte über Wochen die Falschbehauptung verbreitet, er sei durch massiven Wahlbetrug um eine zweite Amtszeit gebracht worden. Kurz vor der Kapitol-Erstürmung rief der Rechtspopulist seine Anhänger in einer Rede auf, zum Kapitol zu marschieren und "auf Teufel komm raus" zu kämpfen.
In den vergangenen Monaten hat Trump beteuert, sich auf das von ihm mitgegründete Netzwerk Truth Social konzentrieren zu wollen. Allerdings hat der Rechtspopulist dort eine viel geringere Reichweite als dies bei Twitter, Facebook und Co. möglich ist.
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