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Der Lenz ist da!

In der Natur stehen die Zeichen bereits auf Frühling, doch dessen Beginn ist nicht eindeutig festgelegt. Wir bringen Licht ins Dunkel.

Nach der Definition der Meteorologen und in der Natur lässt der Frühling schon seit ein paar Wochen sein blaues Band flattern. Es blühen Krokusse und Narzissen. Hyazinthen sind kurz vor Blühbeginn und auch die Blütenknospen der Forsythie zeigen sich in sattem Gelb. 

Hat der Frühling damit endgültig Einzug gehalten? 

Zu Beginn der Woche wurden Frühlingsgefühle mit deutlich milderer Luft bereits angeteasert – wenn auch nur zwischendurch. Wer sich nach all den Turbulenzen des Wetters und dem Auf und Ab der Temperaturen jetzt so richtig frühlingsreif fühlt, dem sei schon einmal zum Trost gesagt: Am Montag, den 20. März 2023 um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) beginnt der kalendarische Frühling. Damit ist dann rein formell der Frühlingsbeginn endgültig besiegelt. Aus praktischen Gründen starteten zuvor bereits wie immer am 1. März die Meteorologen den Frühling.  

Von den Terminen gänzlich unbeeindruckt hat auch der phänologische Vorfrühling schon Einzug gehalten. Denn die Natur lässt den Lenz grüßen, wenn die Bedingungen stimmen. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, erklärt: „Phänologisch befinden wir uns im Vorfrühling und der Lenz steht in den Startlöchern. Den Startschuss gibt die Grünlandtemperatursumme. Erreicht sie 200 Grad, was in vielen Regionen des Landes schon der Fall ist, geht es in der Natur so richtig los. Dann wird es zusehends grüner. Stachelbeeren entfalten ihre Blätter und Forsythien blühen. Diese sind die Zeigerpflanzen für den phänologischen Frühlingsbeginn.“ 

Der meteorologische Frühlingsanfang 

Die Meteorologie hat jeweils den 1. März als Beginn des Frühlings definiert. Die Festlegung in vier exakt gleich lange Jahreszeiten dient der statistischen Vergleichbarkeit von Wetter- und Klimadaten über lange Zeiträume.  

Der phänologische Frühling und die Grünlandtemperatur 

Die aufblühende Natur macht den Frühling mit allen Sinnen wahrnehmbar. Mit steigenden Temperaturen und zunehmender Lichtdauer erwachen Flora und Fauna aus der Winterruhe und das in einer nahezu gleichbleibenden Reihenfolge. Die Blühzeiten der Pflanzen dienen so als Marker für die Unterteilung der Jahreszeiten. So zeigt die Blüte des Hasels den Vorfrühling, die der Forsythie den Erstfrühling und die Apfelblüte den phänologischen Vollfrühling, meist erst im Mai, an. Wann mit der Blüte einer bestimmten Pflanze zu rechnen ist, können die Agrarmeteorologen anhand der sogenannten Grünlandtemperatursumme bestimmen. Die Grünlandtemperatursumme ist eine speziell berechnete Größe, die durch eine Aufsummierung von positiven Tagesmittelwerten entsteht.  

Der astronomische Beginn des Frühlings

Wenn die Sonne genau über dem Äquator steht, beginnt der kalendarische Frühling. Der Sonnenzenit wandert von Süden nach Norden. Auf der Nordhalbkugel werden nun die Tage sichtbar länger und die Temperaturen steigen. Der Termin der Tagundnachtgleiche, also der genaue Zeitpunkt des Frühlingsanfangs, ist in Mitteleuropa nicht immer am gleichen Tag des März. 2048 wird der Frühling am 19. März beginnen, 2011 startete er zum letzten Mal in diesem Jahrhundert am 21. März und in diesem Jahr beginnt er am 20. März 2023 um 22:24 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ).  Auch in den nächsten 24 Jahren fällt der kalendarische Frühlingsbeginn dann immer auf den 20. März.   

 

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Bildmaterial

Bildunterschrift: Die Blühzeiten der Pflanzen dienen als Marker für die Unterteilung der Jahreszeiten. Stehen die Forsythien in voller Blüte, zeigen sie den Erstfrühling an.

Bildnachweis: Quelle: Shutterstock