Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten und -expertinnen haben sich vor dem Hintergrund der aktuellen Bankenkrise deutlich eingetrübt. Der entsprechende Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW-Wikipedia) ) in Mannheim sank in der März-Umfrage auf 13,0 Punkte, das liegt 15,1 Punkte unterhalb des Werts vom Februar.
Die "aktuell hohe Unsicherheit" an den internationalen Finanzmärkten schlage sich auch in den ZEW-Konjunkturerwartungen nieder, erklärte Institutspräsident Achim Wambach zu den jüngsten Ergebnissen. So verschlechterte sich zuletzt die Einschätzung zur Ertragsentwicklung der Banken "ganz erheblich", auch wenn sie weiterhin im leicht positiven Bereich bleibt. Auch die Einschätzungen zur Versicherungswirtschaft gingen "deutlich zurück".
Der ZEW-Index für die aktuelle konjunkturelle Lage in Deutschland verschlechterte sich minimal, er liegt aktuell bei minus 46,5 Punkten und somit 1,4 Punkte unter dem Wert des Vormonats. Die Erwartungen der Expertinnen und Experten an die Entwicklung in der Eurozone verschlechtern sich ebenfalls "erheblich". (Hier der Bericht)
Der internationale und europäische Bankensektor und folglich auch die Börsen werden derzeit von Turbulenzen beherrscht. Sie hatten vor elf Tagen mit dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA begonnen. Weitere Banken gerieten daraufhin in Bedrängnis. Die Regierungen wichtiger Volkswirtschaften reagierten mit Zusagen staatlicher Unterstützung in kritischen Fällen.
Das ZEW fragt für den Index, der als wichtiger Indikator für die konjunkturelle Entwicklung gilt, monatlich Expertinnen und Experten aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen von Großunternehmen nach ihren Einschätzungen zu wichtigen internationalen Finanzmarktdaten wie Inflationsraten, Zinsen, Aktienindizes, Wechselkursen und dem Ölpreis.
hcy/ilo © Agence France-Presse