Münster - (lwl) -
Am Dienstag (4.4.) findet um 18 Uhr das sechste Kunstgespräch in der
Gesprächsreihe "Transition. Cultural Understanding, Integrity and
Democracy in Ukraine and Beyond" im LWL-Museum für Kunst und Kultur in
Münster statt. Zu Gast ist die ukrainische Künstlerin Marta Vashchuk und
der Künstler Mykola Ridnyi, die derzeit mit Installationen im
LWL-Museum für Kunst und Kultur vertreten sind. Die Veranstaltung
moderiert die ukrainische Gastkuratorin Kateryna Ray. Das Kunstgespräch
findet in deutscher und ukrainischer Sprache statt, der Eintritt ist
frei.
"Transition" thematisiert den politischen und sozialen Wandel in Ost-
und Westeuropa mit Blick auf die Auflösung der Sowjetunion. Betrachtet
wird die Erinnerungskultur der Nachkriegszeit in Deutschland und in der
Ukraine sowie die kulturelle Aufarbeitung des Kalten Krieges. Im 6.
Transition Talk geht es um die Bedeutung von Grenzen. Sie können
national, physisch, ideologisch und politisch sein. Im Gespräch
thematisieren die Referent:innen unter anderem, wie nationale und
individuelle Grenzen in der Kunst dargestellt werden.
Von Vashchuk sind derzeit zwei Werke im Museum des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe (LWL) ausgestellt: "Verge or white-white snow"
(Randstreifen oder weiß-weißer Schnee) entstand 2016 nach der
Maidan-Revolution, die in der Ukraine als "Revolution der Würde" bekannt
ist. Die Künstlerin vermittelt visuell und materiell die damaligen
Gefühle: Gewalt, Angst, Würde und Menschlichkeit.
"Identification of Personality", das zweite Werk der Künstlerin,
präsentiert Papiere, die an vernachlässigte Dokumente erinnern. Einst
sorgfältig aufgezeichnete Informationen scheinen verblasst zu sein, die
Tinte von Buchstaben und Sätzen verwandelt sich in große Flecken. Damit
erinnert das Kunstwerk an die durch Kriege zerstörten Dokumente und
Texte.
Die Skulpturen "Shelter" (Schutz) aus Beton von Ridnyi stellen Modelle
von versteckten Bunkern der Sowjetunion dar. Seit 2014 nutzt die
ukrainische Bevölkerung die Bunker wieder im eigentlichen Sinn, und auch
die 2012 geschaffene Skulptur verändert ihre Bedeutung.
Das Programm "Transition" wird gefördert durch die Kunststiftung NRW,
die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Hermann Reemtsma Stiftung.
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Telefon 0251
5907-312, leonie.lieberam@lwl.org
Foto: Die Künstlerin Martha Vashchuk, die derzeit unter anderem mit der
Installation "Randstreifen oder weiß-weißer Schnee" im LWL-Museum für
Kunst und Kultur vertreten ist und der Künstler Mykola Ridnyi sind am
Dienstag (4.4.) um 18 Uhr zu Gast.
Foto: LWL / Hanna Neander
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