Während die meisten Menschen zu Ostern ruhige Feiertage verbringen, hat sich die Raser- und Tuner-Szene den Karfreitag in den vergangenen Jahren als „Car-Freitag“ zu eigen gemacht. Mit der phonetischen Ähnlichkeit zum christlichen Feiertag verbindet die Szene der Raser und Tuner ihren „Saisonstart“. Innenminister Herbert Reul kommentiert: „Tödliche Raserunfälle haben im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen einen traurigen Rekord erreicht. Umso mehr hoffe ich, dass am stillen Freitag die Motoren und die Auspuffanlagen der Auto-Tuner nur leise brummen. Die Polizei wird mit konsequenten Verkehrskontrollen ihren Teil dazu beitragen.“
Seit 2018 ist die Polizei am Karfreitag besonders stark präsent. Die Aktion zielt auch darauf ab, das Problembewusstsein für illegale Autorennen zu schärfen. Neben mobiler Verkehrskontrollen führt die Polizei auch Geschwindigkeitsmessungen mit technischem Gerät und Kontrollen hinsichtlich technischer Veränderungen an Fahrzeugen durch. Am Karfreitag 2022 wurden bei Verkehrskontrollen in Nordrhein-Westfalen über 3.600 Verwarnungsgelder erhoben und 1.600 Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt. Das Durchführen von nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennen ist gemäß § 315d Strafgesetzbuch verboten und stellt eine Straftat dar – unabhängig von der Länge der gefahrenen Strecke.
„Wenn die Leute ihr Auto so schön finden, dass sie davor und damit posen möchten, können sie das gerne machen, solange der Straßenverkehr nicht beeinträchtigt wird. Auch gegen Tuning spricht nichts, solange die Vorschriften der Straßenverkehrzulassungsordnung uneingeschränkt beachtet werden,“ ruft Herbert Reul ins Bewusstsein.
Bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz 2022 Anfang März bezeichnete der Innenminister die Raser illegaler Autorennen als eines der Sorgenkinder des Straßenverkehrs: „Insgesamt sind 12 Menschen bei illegalen Autorennen im vergangenen Jahr getötet worden. Noch nie sind so viele Menschen bei Autorennen umgekommen wie letztes Jahr. Diese Unfälle sind alle genauso tragisch wie vermeidbar.“