In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa ist eine saudiarabische Delegation für Friedensverhandlungen mit der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz eingetroffen.
Die Vertreter Riads wollten "über Fortschritte bei der Schaffung von Frieden im Jemen" sprechen, sagte ein jemenitischer Diplomat in der Golfregion am Sonntag. Dies wurde von einem zweiten Diplomaten bestätigt.
Im Jemen kämpfen seit Jahren Truppen des ins Exil geflüchteten sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi (Wikipedia) gegen schiitische Huthi-Rebellen. (Wikipedia) Während Teheran die Huthi-Miliz unterstützt, führt Riad eine Koalition mit den Vereinigten Arabischen Emiraten an, die die Regierung im Jemen stützt und seit Jahren massive Luftangriffe in dem Land fliegt.
Am Samstag waren bereits Vermittler aus dem Oman in Sanaa eingetroffen, um über eine neue Waffenruhe zwischen den Huthi-Rebellen und Saudi-Arabien zu beraten, wie eine Quelle am Flughafen mitteilte. Der Oman hat sich einen Ruf als diskreter Vermittler bei Streitigkeiten am Golf erworben, in die oft der Iran verwickelt ist.
Im vergangenen Jahr hatten sich die Konfliktparteien im Jemen auf einen sechsmonatigen Waffenstillstand geeinigt. Anfang Oktober lief die Vereinbarung aber aus und wurde nicht verlängert. Dennoch wird sie weitestgehend eingehalten.
Aus der jemenitischen Regierung verlautete am Samstag gegenüber AFP, Saudi-Arabien und die Huthi-Miliz hätten sich grundsätzlich auf einen sechsmonatigen Waffenstillstand geeinigt, um den Weg für dreimonatige Gespräche über einen zweijährigen "Übergang" für das vom Krieg geschundene Land zu ebnen.
Ermöglicht wurden die Gespräche durch die unlängst begonnene Normalisierung der Beziehungen zwischen Riad und Teheran. Auf Vermittlung Chinas hatten sich die beiden rivalisierenden Regionalmächte im März auf die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen geeinigt. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die Außenminister beider Länder in Peking. Am Samstag traf eine saudiarabische Delegation in Teheran ein, um über die Wiedereröffnung diplomatischer Vertretungen Saudi-Arabiens im Iran zu sprechen. ,
lan/dja © Agence France-Presse