Union Berlin muss nach einem unnötigen Stolperer um das Traumziel Champions League (Wikipedia) bangen. Gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum verspielte das Team von Trainer Urs Fischer am Sonntag eine Führung und kam in fast halbstündiger Unterzahl lediglich zu einem 1:1 (1:0).
Zwar bleibt Union nach 28 Bundesliga-Spieltagen mit 52 Punkten Tabellendritter, der Vorsprung auf den SC Freiburg auf Europa-League-Rang fünf schmolz jedoch auf nur zwei Punkte. Die Breisgauer hatten zuvor 2:1 (0:0) bei Werder Bremen gewonnen.
Außenverteidiger Josip Juranovic (45.+3) hatte die Köpenicker mit einem brillanten Freistoß-Tor zunächst jubeln lassen, ehe Kevin Stöger (55./Foulelfmeter) im zweiten Durchgang für Bochum ausglich. Später sah Unions Paul Jaeckel (61.) die Gelb-Rote Karte nach wiederholtem Foulspiel.
Die Bochumer, die am vorigen Wochenende 2:3 gegen den direkten Abstiegsrivalen VfB Stuttgart verloren hatten, feierten derweil einen moralischen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt. Mit 27 Punkten liegt der Tabellen-15. aktuell drei Zähler vor den Schwaben auf dem Relegationsrang 16.
"Wir müssen von Beginn an präsent sein, nicht wieder die erste Halbzeit verschlafen", hatte Fischer im Vorfeld gesagt. Doch Union war nach der 1:2-Niederlage bei Borussia Dortmund aus der Vorwoche zum Start voll da und wurde durch Danilho Doekhi (2./5.) früh zweimal gefährlich. Zunächst zielte der Innenverteidiger drüber, ehe sein zweiter Schuss aus der Ferne VfL-Torwart Manuel Riemann in die Arme kullerte.
Danach flachte die zweikampfbetonte Partie jedoch ab, wobei Union in dieser Phase die aktivere Mannschaft war. Die Bochumer, die ohne ihren gelbgesperrten Kapitän Anthony Losilla auskommen mussten, legten den Fokus resolut auf eine stabile Abwehr und taten wenig nach vorne. Folglich musste für Großchancen, in Durchgang eins absolute Mangelware, schon der Zufall mitspielen.
So ging ein Raunen durch die Alte Försterei, als Jerome Roussillons Flanke (37.) die Bochumer Querlatte küsste. Ähnlich ansatzlos fiel die Führung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als VfL-Profi Patrick Osterhage Union Aissa Laidouni rund 20 Metern vor dem eigenen Tor foulte. Aus dieser vortrefflichen Freistoß-Position war es für Zauberfuß Juranovic ein Leichtes, den Ball wunderschön in die linke Ecke zu zirkeln.
Hatte der erste Abschnitt mit Höhepunkten gegeizt, so entschädigten die zweiten 45 Minuten nach der Pause. Nach einem Foul von Laidouni an VfL-Verteidiger Ivan Ordets verwandelte Stöger den fälligen Strafstoß sicher. Und plötzlich sahen die Gäste ihre Chance, als auch noch Jaeckel nach wiederholtem Foul vom Platz flog. Die Bochumer investierten viel und machten durchaus Druck - und sie hatten Glück, dass ein Tor von Unions Kevin Behrens (64.) nach Ansicht der Videobilder nicht zählte.
Florian KREBL /
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