Im Schlussspurt um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga droht dem
VfL Bochum die Luft auszugehen.
Die Westfalen unterlagen dem VfL Wolfsburg mit 1:5 (0:3) und stecken nach vier Spielen in Folge ohne Sieg wieder tief im Abstiegskampf. In der entscheidenden Saisonphase ist Bochum die Heimstärke abhanden gekommen: Nach zwischenzeitlich fünf Siegen in Folge hat der VfL vier der letzten fünf Partien im Ruhrstadion verloren.
Die effizient konternden Wolfsburger dürfen dagegen wieder von Europa träumen. Nach nur einer Niederlage in den letzten acht Spielen ist der sechste Tabellenplatz wieder ganz nahe. Mattias Svanberg (10./56.), Jakub Kaminski (21.), Patrick Wimmer (33.) und Luca Waldschmidt per Rebound nach verschossenem Foulelfmeter von Jonas Wind (77.) erzielten die Tore für die Niedersachsen, die ihren ersten Auswärtssieg in Bochum seit 2006 feierten.
Bochums Defensive mit Torhüter Manuel Riemann half bei den Gegentoren tatkräftig mit. Dem eingewechselten Moritz Broschinski (68.) gelang nur noch der Ehrentreffer.
Bochum-Coach Thomas Letsch konnte nach Gelbsperre wieder auf Kapitän Anthony Losilla zurückgreifen, Wolfsburgs Trainer Niko Kovac musste auf Paulo Otavio verzichten, der sich beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen einen Syndesmoseriss zugezogen hatte.
Die Gastgeber setzten wieder auf ihr bewährtes Rezept: lange, hohe Bälle vor allem auf Mittelstürmer Philipp Hofmann, der für seine Offensivkollegen ablegen sollte. Die erste Chance entsprang einer solchen Aktion - nach langem Schlag von Danilo Soares scheiterte Simon Zoller an Torhüter Koen Casteels (7.). Die Wölfe versuchten es dagegen mit schnellen Ballpassagen - und hatten damit Erfolg: Eine Flanke von Wimmer verwertete Svanberg zum Führungstor.
Es ging mit hohem Tempo weiter: Iwan Ordez verpasste mit einem Kopfball knapp das Wolfsburger Tor (13.). Die Gäste konterten eiskalt: Wimmer setzte sich an der Mittellinie gegen zwei Bochumer durch, Felix Nmecha leitete weiter auf Kaminski, der Keeper Riemann keine Chance ließ. Pech hatte auf der Gegenseite Hofmann, der nur den Pfosten traf (25.).
Wolfsburg erhöhte noch vor der Pause auf 3:0 - mit ein wenig Glück. Als der überragende Wimmer keine Anspielstation fand, zog er einfach ab, abgefälscht von Patrick Osterhage landete der Ball im Netz. Bochum war jetzt völlig von der Rolle, die Zuschauer reagierten ungehalten auf die zunehmenden Fehler.
Doch als es in die zweite Halbzeit ging, feuerten 22.000 VfL-Fans ihr Team wieder geschlossen und lautstark an. Bochum drängte auf das erste Tor - doch nach dem 0:4 war die Luft endgültig raus.
Thomas LIPINSKI /
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