Der Titan hat nach dem erneuten Patzer im Titelrennen der
Fußball-Bundesliga die Spieler von Bayern München scharf kritisiert.
"Wer war die Mannschaft, die deutscher Meister werden wollte?", fragte der Vorstandschef nach dem 1:3 (1:0) beim FSV Mainz 05 ironisch und antwortete sich selbst: "Es war ganz bestimmt nicht unsere."
Jeder Einzelne müsse sich "selbst an die Nase fassen und sich fragen, ob das wirklich das ist, was reicht, um die Ziele zu erreichen". Die Münchner hatten trotz Führung nach einer wie Kahn sagte "katastrophalen zweiten Hälfte" das Spiel noch aus der Hand gegeben. Sportvorstand Hasan Salihamidzic sprach von einem "Tiefpunkt".
Kahn machte in erster Linie die Münchner Profis für das nächste Kapitel der Negativserie verantwortlich: "Zum Schluss sind es elf Mann, die da auf dem Platz stehen und die sich für die Ziele dieses Klubs einfach den Hintern aufreißen müssen. Um das geht es im Fußball – und um nichts anderes."
Jeder Spieler müsse sich hinterfragen. "Was will ich erreichen, wenn ich auf dem Platz bin? Welche Bereitschaft bringe ich mit? Welchen Einsatz bringe ich mit? Alles, was den Fußball neben dem reinen Spielen ausmacht, hat in der zweiten Hälfte bei unserer Mannschaft einfach gefehlt", motzte Kahn.
Trainer Thomas Tuchel, der nach sieben Pflichtspielen nur zwei Siege vorweisen kann und in Champions League und DFB-Pokal im Viertelfinale ausschied, nahm der Vorstandsboss aus seiner Kritik aus. "Thomas Tuchel ist der Letzte, über den wir diskutieren müssen", sagte Kahn. "Er tut mit seinem Trainerteam alles, taktisch und psychologisch, um den Jungs klarzumachen, dass es sich lohnt, diesen deutschen Meistertitel zu holen."
Kahn, der nach dem bislang glücklosen Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Tuchel zuletzt selbst in die Kritik geraten war, wolle nach eigener Aussage "keinen Millimeter nachgeben, auch nicht in dieser Saison. Trotz dieser schlechten Leistung können wir deutscher Meister werden, es ist alles möglich", bekräftigte er.
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