Die von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffenen Reisebüros und -veranstalter haben zum Großteil bereits die Kurzarbeit verordnet. Rund 70 Prozent der Betriebe hätten bereits Kurzarbeitergeld beantragt, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) am Freitag mit. Er befragte diese Woche fast 700 Firmen der Branche. Fast die Hälfte (44 Prozent) der Befragten setzen demnach auf Steuervergünstigungen. Lediglich ein Fünftel habe Überbrückungskredite beantragt.
Verbandspräsident Norbert Fiebig beklagte: "90 Prozent der Unternehmen haben bisher noch kein Geld gesehen." Ohne schnelle und unbürokratische Liquiditätshilfen seien aber viele Betriebe "bald am Ende". Fiebig forderte die Regierung auf, bei ihrem Milliardenpaket zum Schutz der Wirtschaft zugunsten mittelständischer Unternehmen nachzulegen. "Gerade die Unternehmen, die zwischen zehn und 250 Mitarbeiter beschäftigen, fallen im Moment durchs Raster. Diese Förderlücke muss schnellstmöglich geschlossen werden." Ein Großteil der Unternehmen in der Reisewirtschaft falle genau in diese Größenordnung.
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