Jonathan Tah schleppte sich mit letzten Kräften vor die Mikrofone.
Nach einer anstrengenden, aber äußerst erfolgreichen Woche war der Abwehrchef von Bayer Leverkusen "sehr platt", berichtete er. Aber die positive Stimmung überwog: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft."
Durch das 2:0 (1:0) gegen RB Leipzig liegen die Leverkusener im Rennen um die internationalen Plätze in aussichtsreicher Position, sogar die Champions-League-Ränge sind fünf Spieltage vor Saisonende bei sechs Punkten Rückstand nicht gänzlich außer Sichtweite. Wer hätte nach dem katastrophalen Saisonstart gedacht? Im Oktober noch stand Bayer auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Dass nun in der Europa League der Titel greifbar ist und auch die Bundesliga-Saison noch versöhnlich beendet werden kann, ist zum einen ein Verdienst von Trainer Xabi Alonso. Und zum anderen ein Verdienst der Defensive um Tah: Seit acht Ligaspielen ist die Werkself nun ungeschlagen, dabei kassierte das formstärkste Team der Liga nur sechs Gegentreffer.
"Wir haben im Defensivbereich viel gearbeitet. Das war im Herbst und Winter, die Basis, die Xabi gelegt hat", sagte Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes nach der "Verteidigungsschlacht" gegen die Leipziger.
Nicht wenige sehen in Tah für den Hauptgrund für die neue Stabilität. "Er ist ein Leader", lobte Alonso. Teamkollege Nadiem Amiri geriet angesprochen auf Tah gar ins Schwärmen: "Ich habe Jonah noch nie so stark gesehen, wie in den letzten Wochen. Das ist unfassbar, wie er sich gerade entwickelt."
In der Tat strahlt der 27-Jährige derzeit eine gewaltige Sicherheit aus. Er selbst erkennt in seinem Team derzeit eine "Gewinnermentalität. Dieser Teamgeist, den wir aktuell als Mannschaft haben", der zeichne die Mannschaft aus, sagte Tah im WDR: "Dass wir nicht aufhören und aufgeben, auch wenn es brenzlige Situationen gibt, dass wir uns gegenseitig pushen."
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) will die Werkself
bei Union Berlin ihre Serie von nun 13 Pflichtspielen ohne Sieg weiter
ausbauen und wertvolle Punkte im Rennen um Europa sammeln. Geht es nach
Tah, "kann es genauso weitergehen. Mit dieser Energie und Intensität,
mit der wir spielen. Genauso weiter."
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