US-Präsident Joe Biden strebt eine zweite Amtszeit im Weißen Haus an:
Bei der Präsidentenwahl 2024 werde er für seine Wiederwahl kandidieren, sagte der 80-jährige Amtsinhaber in einem am Dienstag veröffentlichten Video. "In jeder Generation gibt es einen Zeitpunkt, an dem sie sich für die Demokratie einsetzen musste, an dem sie für ihre grundlegenden Freiheiten einstehen musste", begründete Biden seine erneute Kandidatur.
"Deshalb kandidiere ich für eine Wiederwahl als Präsident der Vereinigten Staaten. Begleitet uns. Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen", sagte Biden. Der demokratische Amtsinhaber ist bereits jetzt der älteste Präsident der US-Geschichte - und wäre zum Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 86 Jahre alt. Viele US-Wähler sehen eine erneute Kandidatur des Präsidenten auch deswegen kritisch.
Laut einer am Sonntag vom US-Sender NBC veröffentlichten Umfrage sind 70 Prozent der Befragten der Auffassung, dass Biden nicht erneut antreten sollte. Bei den Anhängern seiner Demokraten sind es 51 Prozent. Von den Wählern, die sich gegen eine erneute Kandidatur aussprechen, gibt fast jeder zweite Bidens hohes Alter als wichtigen Grund für seine Meinung an. Der Präsident hat seit langer Zeit Zustimmungswerte von nur etwas über 40 Prozent.
Die Ankündigung der erneuten Kandidatur erfolgte auf den Tag genau vier Jahre, nachdem Biden 2019 in das Präsidentschaftsrennen gegen den damaligen Präsidenten Donald Trump eingestiegen war. In den USA hat es Tradition, dass sich Präsidenten um eine zweite Amtszeit bewerben.
Ernsthafte innerparteiliche Herausforderer für die Vorwahlen um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten dürfte es bei Biden nicht geben. Bislang haben nur zwei klare Außenseiter - der Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. und die Selbsthilfebuchautorin Marianne Williamson - erklärt, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewerben zu wollen.
Bei den oppositionellen Republikanern haben bislang unter anderen Trump und die frühere US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, ihre Präsidentschaftsbewerbungen offiziell gemacht. Erwartet wird außerdem, dass der erzkonservative Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis, in das Rennen einstiegen wird.
In einer ersten Reaktion erklärten die Republikaner, Biden sei inzwischen offensichtlich "abgekoppelt" von der Realität. Nachdem er in seiner bisherigen Amtszeit "Krise um Krise erzeugt hat", glaube er tatsächlich, "dass er weitere vier Jahre verdient hat", erklärte die Parteiführung. Sollten die Wähler ihn "die Arbeit zu Ende bringen" lassen, so werde dies unter anderem zur Folge haben, dass Inflations- und Kriminalitätsrate ansteigen würden.
Die Vorwahlen starten Anfang nächsten Jahres, die Präsidentschaftswahl findet dann im November 2024 statt. Jüngste Umfragen sagen derzeit sowohl bei einem Duell Biden-Trump als auch bei einem Duell Biden-DeSantis ein sehr enges Rennen voraus.
ju/fs © Agence France-Presse