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US-Konzern investiert in Wärmepumpen-Geschäft

Klimaanlagenhersteller Carrier Global zahlt 12 Milliarden Euro für Klimatechnik-Sparte

Die Bundesregierung begrüßt die angekündigte Übernahme der Klimatechnik-Sparte des hessischen Heizungsbauers Viessmann durch einen US-Konzern. "Grundsätzlich ist das eine gute Nachricht", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geht infolge der Übernahme auch von sinkenden Preisen für Wärmepumpen aus. Auch dürften ihm zufolge weitere ähnliche "Investitionen" von US-Unternehmen in Deutschland folgen.

Die Verkaufspläne zeigten, "welches Wachstumspotenzial in klimafreundlichen Technologien steckt", sagte Hebestreit. Zugleich verfügten deutsche Hersteller über "großes Know-How" und zögen so internationales Kapital an. "Das gilt es weiter auszubauen und dabei sicherzustellen, dass die Investitionen auch dem Standort Deutschland zugute kommen." Habecks Wirtschaftsministerium werde "die entsprechenden Prüfschritte vornehmen".

Ähnlich äußerte sich auch der Wirtschaftsminister. Er deutete aber an, dass er die Notwendigkeit eines staatlichen Eingreifens im Fall Viessmann für unwahrscheinlich hält: Er habe "keine Zweifel daran", dass der Chef des Familienunternehmens, Maximilian Viessmann, seine Vision einer Standortstärkung auch mittels ausländischer Investitionen teile.

Der Heizungsbauer aus dem hessischen Allendorf hatte am Dienstagabend mitgeteilt, seine Klimatechnik-Sparte, zu der auch das Wärmepumpen-Geschäft gehört, für zwölf Milliarden Euro an den Klimaanlagenhersteller Carrier Global zu verkaufen. 20 Prozent des Kaufpreises erhält die Viessmann-Gruppe demnach in Aktien und wird so zu einem der größten Anteilseigner des Unternehmens mit Sitz in Florida.

"Um konkurrenzfähig zu bleiben hat Viessmann sich einen finanzstarken Partner gesucht", sagte Habeck dazu. Letztlich führe dies zu einer "Stärkung der Produktionskapazitäten in Deutschland", wo von auch der Verbraucher über sinkende Preise für Wärmepumpen profitieren werde. Er gehe auch davon aus, dass das Viessmann-Geschäft nicht der letzte derartige Deal eines deutschen mit einem US-Unternehmen sein werde.

Oppositionspolitiker aus der Union und von den Linken kritisierten die angekündigte Viessmann-Übernahme hingegen scharf und machten Habeck und das von ihm angestoßene Heizungsgesetz dafür verantwortlich. "Habecks Gebäudeenergiegesetz wird zum Spielball der Finanzinvestoren und Spekulanten", sagte Linken-Chef Martin Schirdewan den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Wärmewende mit der Brechstange erzeugt großen Druck auf deutsche Hersteller", sagte der CDU-Politiker Jens Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dieser Lesart schlossen sich auch Abgeordnete der Ampel-Partei FDP an.

pe/pw/hcy

© Agence France-Presse