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Dritte Doppelsieg für Red Bull

Red Bull vor Red Bull: Im Osten nichts Neues

Sergio Perez vor Max Verstappen, Red Bull vor Red Bull: Die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 bleiben in Stein gemeißelt. Die Hoffnung, dass Ferrari mit Polesetter Charles Leclerc in die Phalanx der Bullen einbrechen könnte, zerplatzte beim Großen Preis von Aserbaidschan bereits in den ersten Runden, als zuerst Verstappen und wenig später Perez den bis dahin führenden Leclerc auf Platz drei verdrängten. Es war im vierten Rennen der Saison der vierte Sieg und der dritte Doppelsieg für Red Bull, der zweite für Perez.


Allerdings: Aus Sicht von Red Bull ließ sich der "falsche" Sieger feiern. Weltmeister Verstappen hatte keine Chance, an Perez vorbeizuziehen, eine Stallorder blieb aus. In der WM-Wertung trennen den führenden Verstappen nur noch sechs Punkte von Verfolger Perez.

"Ich hatte Pech mit dem Safety Car", sagte Verstappen: "Ich habe ein bisschen zu kämpfen gehabt. Aber es ist ein gutes Teamergebnis." Ob es ein enger Kampf über die Saison wird? "Das weiß ich nicht", meinte der Champion der vergangenen beiden Jahre: "Das nächste Rennen in Miami ist schon wieder ein ganz anderes."

Mit Sieg und Platz zwei hatte Leclerc nichts zu tun, sein Rückstand als Dritter war gewaltig. "Wir haben nicht die Rennpace, um Red Bull halten zu können", hatte er bereits vor dem Start orakelt. Das war schon im Sprintrennen am Samstag so, als Perez vor Leclerc gewann und Verstappen als Dritter eine bessere Platzierung nach einem harten Infight mit Mercedes-Pilot George Russell in der ersten Runde einbüßte.

So weit kam es am Sonntag nicht, zumal die beiden Mercedes mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton und George Russell auf den Plätzen sechs und acht weit entfernt von den Red Bull landeten. Während bei Mercedes laut Motorsportchef Toto Wolff nicht viel Gutes am gesamten Wochenende zu sehen war, kommt Ferrari allmählich in die Gänge.

Leclerc, der zum 25. Mal auf ein Formel-1-Podium fuhr, meinte: "Über 51 Runden haben die Red Bull natürlich sehr viel mehr Rennpace als wir. Die haben irgendwas gefunden, was wir noch nicht haben. Bei diesem Abstand pushen die nicht zu 100 Prozent. Deswegen wissen wir nicht, wie groß die Lücke wirklich ist."

Nico Hülkenberg (Emmerich) musste aus der Boxengasse starten, da sein Team kurzfristig das Set-up des Autos verändert hatte. "Wir hatten in den letzten beiden Rennen ein anderes Set-up", sagte Hülkenberg bei Sky: "Das hat hier nicht funktioniert, deshalb haben wir es zurückgebaut." Teamchef Günter Steiner hatte "auf ein bisschen Glück gegen Rennende" gehofft und Hülkenberg bis kurz vor Schluss auf dem ersten Reifensatz fahren lassen, doch kein weiteres Safety Car wurde nötig und die Rechnung mit Platz 17 ging nicht auf.

Reichlich Diskussionsstoff lieferte in Baku das neue Sprintformat. Bereits am Freitag wurden im Qualifying die Startplätze für den Grand Prix am Sonntag ermittelt, am Samstag dann standen ein sogenanntes Sprint Shootout und im Anschluss das 17 Runden lange Sprintrennen auf dem Programm. Die üblichen Trainingssessions zwei und drei entfielen komplett, den Teams blieb nur ein 60-minütiges Training am Freitag für die Abstimmung der Autos.

Max Verstappen ist jedenfalls kein Freund des neuen Formats. "Ich bin ein Racer durch und durch, aber das ist kein Racing. Das ist pures Entertainment ähnlich wie Zocken in Casino", sagte der Weltmeister. Kaum habe das Rennen begonnen, sei es auch schon wieder vorbei: "Ich sehe nicht, wo dieses Format attraktiv sein soll. Ich finde es fürchterlich."

Leclerc äußerte die Hoffnung, dass zu den sechs Sprintrennen der Saison nicht noch weitere hinzukommen. "Dieses Format sollte sich nicht etablieren. Ein paarmal im Jahr ist okay, aber bitte nicht öfter."

Im Verlauf der Saison finden noch fünf weitere Sprints statt: In Österreich/Spielberg, Belgien/Spa, Katar/Doha, den USA/Austin und Brasilien/Sao Paulo.

Angela BERN /

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