Bundeskanzler Olaf Scholz(SPD) hat für Respekt vor jeder Form der
Arbeit geworben.
"Respekt für Arbeit ist das, was für unsere Demokratie und für unser Miteinander unverzichtbar ist", sagte Scholz am Montag bei der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds zum 1. Mai in Koblenz. Er wünsche sich einen "Mentalitätswandel", der für jede Arbeit den notwendigen Respekt aufbringe - nicht nur für Ingenieure oder IT-Fachkräfte.
Nötig seien auch diejenigen, "die jeden Tag überall sonst die Arbeit machen", mit einer Berufsausbildung oder auch ohne Berufsausbildung - sei es im Einzelhandel, im Krankenhaus, in Pflegeeinrichtungen oder auf dem Bau, betonte Scholz.
Zugleich warb der Kanzler für mehr Ausbildung. Es müsse dafür gesorgt werden, "dass alle junge Leute, die eine Ausbildung suchen, auch einen Ausbildungsplatz finden". Manche Betriebe suchten händeringend Fachkräfte, aber manche Firmen bildeten gar nicht aus. "Wir müssen sicherstellen, dass wieder mehr in Deutschland ausgebildet wird, dann haben wir auch weniger Probleme bei der Suche nach Fachkräften", sagte Scholz.
Scholz unterstützte die Gewerkschaftsforderungen nach einer stärkeren Tarifbindung. Es seien in Deutschland "mehr Tariflöhne, mehr Tarifbindung" nötig. Tariflöhne sorgten dafür, dass kein Arbeitnehmer allein für seinen Lohn verhandeln müsse. "Deshalb wünsche ich mir, dass wir wieder eine größere Zahl von Betrieben haben, die Tarifverträge abschließen", betonte Scholz vor den versammelten Gewerkschaftern.
hex/cfm © Agence France-Presse