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US-Notenbank erhöht Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Die neue Zinsspanne liegt damit zwischen 5,0 und 5,25 Prozent

Die US-Notenbank Fed hat im Kampf gegen die hohe Inflation den Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte erhöht. Die neue Zinsspanne liegt damit zwischen 5,0 und 5,25 Prozent, wie die Federal Reserve (Fed) am Mittwoch in Washington mitteilte. Es ist die zehnte Leitzinserhöhung in Folge seit dem März vergangenen Jahres.

Die jetzige Zinsentscheidung fiel vor dem Hintergrund der Bankenkrise, die zuletzt mit dem Zusammenbruch der kalifornischen First Republic Bank neu entflammt war, einer sich abschwächenden Konjunktur, Rezessionsängsten und Befürchtungen vor einem möglichen Zahlungsausfall der USA. Die Notenbank betonte, sie werde bei künftigen Zinsentscheidungen die Auswirkungen der bisherigen Erhöhungen sowie "wirtschaftliche und finanzielle Entwicklungen" berücksichtigen. 

Analysten erwarten, das die Notenbank eine Pause bei den Leitzinserhöhungen einlegen könnte. Das nächste Treffen des zuständigen Fed-Offenmarktausschusses findet Mitte Juni statt.

Die Fed fährt angesichts des starken Anstiegs der Verbraucherpreise in den USA seit mehr als einem Jahr einen harten geldpolitischen Kurs. Die Inflationsrate hatte im vergangenen Sommer ein 40-Jahres-Hoch von 9,1 Prozent erreicht. Inzwischen ist die Teuerungsrate zwar auf fünf Prozent zurückgegangen - sie liegt aber nach wie vor deutlich über dem zwei-Prozent-Ziel der Fed.

Zugleich gibt es eine Reihe weiterer Probleme. Die Pleite der First Republic Bank, die am Montag unter staatliche Kontrolle gestellt und an die Großbank JPMorgan Chase verkauft worden war, hat für neue Unruhe gesorgt. Es war die zweitgrößte Pleite einer Geschäftsbank in der US-Geschichte. Bereits im März hatte der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVP) für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen gesorgt.

Ohnehin ist das US-Wirtschaftswachstum ins Stocken geraten. Im ersten Quartal des Jahres ging das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt auf 0,3 Prozent zurück. Annualisiert, also auf das gesamte Jahr hochgerechnet, stieg das Bruttoinlandsprodukt in dem Zeitraum um 1,1 Prozent. Analysten gehen davon aus, dass die USA in eine leichte Rezession rutschen könnten.

Außerdem sorgt der Streit zwischen US-Präsident Joe Biden und den oppositionellen Republikanern um eine Anhebung oder Aussetzung der Schuldenobergrenze für massives Unbehagen. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte am Montag, den USA drohe schon Anfang Juni die Zahlungsunfähigkeit. Sollte der Kongress die Schuldenobergrenze nicht in den kommenden Wochen erhöhen oder aussetzen, werde die Regierung "Anfang Juni, möglicherweise schon am 1. Juni" nicht mehr in der Lage sein, all ihre Verpflichtungen einzuhalten.

fs/dja

Fabian Erik SCHLÜTER / © Agence France-Presse