Der Absturz droht, doch Hertha BSC klammert sich mit aller Macht an den
letzten Strohhalm:
Das Berliner Tabellenschlusslicht erkämpfte sich im vorentscheidenden Abstiegskracher gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart ein 2:1 (2:1) und wahrte damit in der Fußball-Bundesliga zumindest einen Funken Hoffnung auf den Klassenerhalt.
Marc Oliver Kempf (29.) und Florian Niederlechner (45.+2) sorgten nach acht Spielen ohne Sieg mit ihren Treffern für den wichtigen Erfolg. Mit nun 25 Zählern auf dem Konto ist die Lage jedoch weiterhin brenzlig für die Hertha, die sich im vergangenen Jahr erst in der Relegation gerettet hatte. In den verbleibenden drei Partien steht der Hauptstadtklub weiter unter Zugzwang und muss zugleich auf Patzer der Konkurrenz hoffen.
Serhou Guirassy (38.) erzielte das Tor für die Stuttgarter, die nach der ersten Liganiederlage unter Trainer Sebastian Hoeneß weiter mittendrin im Abstiegskampf sind. Mit 28 Punkten kann der VfB ebenfalls noch nicht aufatmen.
Hertha-Trainer Pal Dardai hatte vor der Partie unmissverständlich die Marschroute für eine Berliner Rettung vorgegeben: "Vier Spiele, vier Siege." Gegen die Stuttgarter müsse er "eine Mannschaft raus schicken, die die Siegermentalität hat und mit dem Druck klarkommt".
Hoeneß hatte derweil betont, dass er und sein Team trotz der Niederlage im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt (2:3) "energetisch, positiv, kraftvoll" und voller Optimismus seien. Zugleich hatte der VfB-Coach davor gewarnt, dass Hertha vor allem zu Hause "unangenehm" sein könne.
Nach einem ersten Abtasten kamen zunächst jedoch die Stuttgarter, die verletzungsbedingt auf Verteidiger Konstantinos Mavropanos verzichten mussten, gefährlich vors Tor und forderten gleich in der Anfangsphase Hertha-Keeper Oliver Christensen. Berlin war um Spielkontrolle bemüht und kam durch Lucas Tousart zur ersten guten Möglichkeit, der Schuss ging knapp links vorbei (12.). Wenig später verzog auch Dodi Lukebakio (14.).
Hertha fand nun immer besser ins Spiel, Kempf belohnte die Offensivbemühungen nach einer Flanke von Marco Richter und traf per Kopf zur Führung. Stuttgart drängte auf den Ausgleich, Guirassy war schließlich aus kurzer Distanz erfolgreich. Die Antwort folgte kurz vor der Halbzeit durch Niederlechner, der den Ball im Getümmel über die Linie drückte.
Nach der Pause suchte Stuttgart weiter den Weg nach vorne. Doch Hertha verteidigte kämpferisch, der VfB fand in einer intensiven Partie kein Durchkommen.
Franziska BREININGER /
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