DFB-Vizepräsident Hermann Winkler (Wikipedia) ist nach seiner despektierlichen
Äußerung über den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
zurückgerudert.
Seinen Beitrag in den Sozialen Medien würde er "so nicht noch einmal verfassen", schrieb der 60-Jährige am Montag auf Facebook: "Ich entschuldige mich dafür und auch für die entstandenen Irritationen. Mich deswegen in die 'Putinversteher-Ecke' zu stellen, weise ich entschieden zurück."
Winkler hatte Selenskyj am Sonntag in einem Beitrag in den Sozialen Medien als "ehemaligen ukrainischen Schauspieler" bezeichnet, aufgrund dessen Besuch in Berlin sei durch eine "Allgemeinverfügung" die City "weitestgehend abgeriegelt" und "die Spree für Touristen teilweise gesperrt". Dazu stellte der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes ein Bild des Sowjetischen Ehrenmals im Berliner Stadtteil Treptow.
Laut Winkler habe dazu am Montag ein Gespräch mit DFB-Präsident Bernd Neuendorf stattgefunden. Der inzwischen gelöschte Beitrag sei "in einer sehr emotionalen Situation an der Gedenkstätte im Treptower Park entstanden", sagte Winkler. Er verurteile den "Krieg und die Aggression Putins", er sei allerdings "auch nicht mit allem, was Selenskyj macht, persönlich einverstanden".
Im Nordostdeutschen Fußball-Verband, dem Winkler als Präsident vorsteht, sorgten die Äußerungen vom Sonntag für Kritik. Es gehöre "nicht zu unserer Einstellung, andere Länder zu verunglimpfen", sagte Bernd Schultz, Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), dem SID: "Wir sind ein weltoffener Verband in der weltoffenen Hauptstadt Berlin. Die Äußerung von Herrn Winkler passt nicht zu den Werten und Vorstellungen des BFV."
Selenskyj war am Sonntagmorgen für seinen ersten Deutschland-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine in Berlin eingetroffen. Die deutsche Nationalmannschaft bestreitet zudem am 12. Juni in Bremen ihr 1000. Länderspiel gegen die Ukraine.
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