Hans-Joachim Watzke blickte voller Vorfreude "auf das Finale" - und auch Edin Terzic kannte keine Zurückhaltung mehr. "Jetzt müssen wir noch sechsmal schlafen, einmal aufstehen und Vollgas geben. Und dann dürfen wir hoffentlich endlich die Meisterschale hochhalten", sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem erlösenden 3:0 (0:0) beim FC Augsburg. 90 Minuten und ein Sieg gegen den FSV Mainz 05 trennen den BVB noch davon, Bayern München nach zehn langen Jahren zu entthronen.
"Es freut uns, dass wir überhaupt in diese Situation kommen", betonte Terzic. "Dieses Jahr sind wir so nah dran wie lange nicht mehr. Aber wir sind noch nicht fertig." Gegen die zuletzt sehr schwachen Mainzer gebe es am Samstag nur eine Devise: "Wir wollen ein richtig gutes Spiel zeigen, von Anfang da sein und es durchziehen."
Dann, sagte Terzic, komme die Zeit für Freude, für Stolz, für alle Emotionen. Die Spieler könnten sich danach gerne "ihr nächstes Auto kaufen, ihr nächstes Haus", alles - "aber diesen Moment können sie sich nicht kaufen". Julian Brandt berichtete, ein Teil des Drucks der vergangenen Monate sei abgefallen: "Da fällt einem wirklich ein Stein vom Herzen. Vorerst."
Diese Saison, die für den BVB so viele Rückschläge brachte, Sebastien Hallers Krebserkrankung, viele Verletzungen, absurde sportliche Einbrüche, sie könnte mit der Meisterschale auf dem Borsigplatz enden. "Wir haben einen Riesenschritt gemacht", sagte Sebastian Kehl im DAZN-Interview. "Die Euphorie wird riesig sein, wir werden sie aufsaugen und mitnehmen."
Zu sehr wollte sich der Sportdirektor jedoch nicht mitreißen lassen. "Wir brauchen noch einmal 90 Minuten. Das dürfen wir uns jetzt nicht mehr nehmen lassen!", forderte er. Brandt weiß, was die Dortmunder nun erwartet: "Die Stadt wird eine Woche lang brennen."
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