Düsseldorf. Die Temperaturen steigen und warme Sommerabende bieten endlich wieder die Möglichkeit sich mit Familie und Freunden zum Grillen zu verabreden. Doch die beliebte Freizeitbeschäftigung birgt auch Gefahren. „Grillunfälle sind leider keine Seltenheit“, erklärt Fabian Hintzler, stellvertretender Pressesprecher der Provinzial Versicherung.
Das bestätigt auch die Statistik der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin, der zur Folge sich im vergangenen Jahr bundesweit durchschnittlich 4.000 Grillunfälle ereigneten. Doch wie sorgt man für Sicherheit rund um Grill und Feuerkorb?
Hier die wichtigsten Tipps:
- Die richtige Auswahl des Grillplatzes ist entscheidend: Es sollte immer nur im Freien gegrillt werden – niemals in geschlossenen oder überdachten Räumen, wie Carport oder Wintergarten, ebenfalls nicht unter Sonnen- und Regenschirmen. Mit einem standsicheren Grill auf feuerfestem Untergrund und ausreichend Abstand zu brennbarem Material lassen sich Unfälle vermeiden. Nach dem Entzünden sollte der Grill, wie auch der Feuerkorb, nicht mehr bewegt werden.
- Um den Grill anzuzünden, eignen sich gefahrlose Zündhilfen wie Pasten oder Zündwürfel. „Verwendet man Brandbeschleuniger wie Brennspiritus oder Benzin droht Stichflammen- und Explosionsgefahr. Deshalb gehören Brandbeschleuniger zu den häufigsten Ursachen von Brandverletzungen und Unfällen am Grill,“ sagt Hintzler. „Sie sollten auf keinen Fall benutzt werden“. Bei einem Gasgrill sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Anschlüsse dicht sind und der Verbindungsschlauch nicht der Hitze ausgesetzt ist.
- Ein Grill oder Feuerkorb darf nie unbeaufsichtigt bleiben. Besonders, wenn Kinder mitgrillen, sollte darauf Acht gegeben werden, dass diese nicht zu nah an das Feuer kommen und sich keine Brandbeschleuniger, Zündhölzer oder Feuerzeuge in deren unmittelbarer Nähe befinden.
- "Kinder sind aufgrund ihrer geringen Körpergröße besonders gefährdet, da sie sich auf einer Höhe mit dem Grill befinden. Deshalb verletzen sie sich häufig", erklärt Hintzler.
- Falls das Fett in Brand gerät, darf es niemals mit Wasser gelöscht werden. Deshalb ist ein Eimer mit Sand oder ein Feuerlöscher in der Nähe des Grills immer sinnvoll. Um schwere Verletzungen zu vermeiden, sollte bei starkem Wind und Funkenflug sofort das Feuer gelöscht werden.
- Nach dem Grillen sollte die Asche, wenn sie vollständig ausgekühlt ist, in einen feuerfesten Behälter gefüllt werden. Achtung: Das Auskühlen kann bis zu drei Tage in Anspruch nehmen. Wer Kohle und Asche voreilig entsorgt, kann schnell ungewollt die Mülltonne in Brand setzen. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Großbrand führen, der das ganze Haus in Brand steckt. Grillkohle und Asche sind nicht kompostierbar und dürfen daher nur komplett ausgekühlt in den Restmüll. Sollte es dennoch zu einem größeren Brand kommen, muss unbedingt der Notruf gewählt werden.
„Kommt es trotz aller Sicherheitsvorkehrungen zu einem Grillunfall, ist es wichtig, den passenden Versicherungsschutz zu haben“, erklärt Hintzler.
So ersetzt die
- Wohngebäudeversicherung beispielsweise Brandschäden am Wohngebäude oder an Nebengebäuden. Für Brandschäden, die zum Beispiel an Gartenmöbeln oder Kleidung entstanden sind, greift die
- Hausratversicherung.
Entstehen Personenschäden und es verletzt sich jemand, beispielsweise durch die heiße Glut, kommt die
- gesetzliche Krankenversicherung für die notwendigen Heilbehandlungen im gesetzlich geregelten Umfang auf. Eine zusätzliche
- private Unfallversicherung kann hier jedoch helfen und mögliche weitere finanzielle Folgen absichern. Besonders wichtig ist auch die
- Privathaftpflichtversicherung. Sie springt zum Beispiel ein, wenn der Grillende einer dritten Person durch Fehlverhalten einen Schaden zufügt. Das kann eine Körperverletzung oder ein Brandschaden an der Kleidung sein, aber auch das Auslösen eines Brandes auf dem Nachbargrundstück durch Funkenflug.
Provinzial Versicherung
Bildunterschrift: Vorsicht vor Flammen! Eine richtige Handhabung ist entscheidend beim Grillen.