Das von Twitter-Besitzer Elon Musk gegründete Unternehmen Neuralink hat
nach eigenen Angaben von den US-Behörden die Zulassung zu Tests von
Computerchips im menschlichen Gehirn erhalten.
"Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir die Zulassung der FDA für den Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben", teilte Neuralink (Wikipedia - Webpräsenz) am Donnerstag (Ortszeit) im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Die Genehmigung der Zulassungsbehörde FDA sei "ein wichtiger erster Schritt".
Musk hatte im Dezember bei einer Vorstellung seines Startups gesagt, dass die von Neuralink hergestellten Implantate es ermöglichen würden, durch Gedanken direkt mit Computern zu kommunizieren. "Natürlich wollen wir extrem vorsichtig sein und sichergehen, dass es gut funktioniert, bevor wir ein Gerät in einen Menschen einsetzen", sagte Musk damals.
Der Milliardär ist dafür bekannt, ehrgeizige Ziele für seine Unternehmen zu verkünden, von denen einige dann nie realisiert werden. Auch mit Neuralink lag er zunächst hinter seinem Zeitplan zurück: So hatte Musk im Juli 2019 angekündigt, noch im Jahr darauf erste Tests an Menschen vornehmen zu können.
Bislang wurden die etwa münzgroßen Prototypen aber nur bei Tieren eingepflanzt. Bei der Präsentation von Neuralink wurden Affen gezeigt, die mit Hilfe des Gehirnchips einfache Videospiele "spielten" oder einen Cursor auf einem Bildschirm bewegten.
Mit Hilfe der Schnittstellen will Musk neurologische Erkrankungen heilen. Das Startup entwickelt derzeit weitere Implantate, die in das Rückenmark oder die Augen eingesetzt werden sollen, um die Mobilität oder das Sehvermögen wiederherzustellen. Musks oberstes Ziel ist es jedoch nach eigenen Angaben, sicherzustellen, dass Menschen von Systemen mit künstlicher Intelligenz nicht intellektuell überfordert werden.
Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, das an Hirn-Computer-Schnittstellen arbeitet. Im Juli hatte Konkurrent Synchron (Webpräsenz) mitgeteilt, als erstes Unternehmen einem US-Patienten einen entsprechenden Chip im Gehirn implantiert zu haben.
kas/ © Agence France-Presse