Was genau steckt hinter dem Namen, was feiern Christen weltweit zu Pfingsten und wie steht es etwa um den biblischen Befund zum Fest?
Papst am Pfingstsonntag: „Die Kirche kann man nicht programmieren“
Das Pfingstfest ist eines der ältesten und wichtigsten Feste des Christentums. Im Mittelpunkt steht der „Heilige Geist“ und der Auftrag, die an Christus Glaubenden zu sammeln. Laut Apostelgeschichte ist der Pfingstsonntag der Tag, an dem der Heilige Geist den Jüngern Jesu geschenkt wurde. Die Folge: Plötzlich konnten sie in mehreren Sprachen reden und Jesu beauftragte sie, das Evangelium zu verbreiten. Der Fachterminus für das Geschehen lautet „Pfingstwunder“. Durch dieses Ereignis entwickelte sich eine Einheit der Gläubigen, und es begründete somit die Kirche.
Wie wird der Termin berechnet?
Der Termin von Ostern wurde auf dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr. auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond festgelegt. Erst seit dem 4. Jahrhundert gibt es am 40. Tag nach Ostern ein eigenes Fest „Christi Himmelfahrt“. Das Pfingstfest bezeichnet den 50. Tag nach Ostern, an dem die Jünger den Heiligen Geist empfingen.
Was bedeutet das Wort Pfingsten?
Das Wort Pfingsten kommt vom griechischen Wort „Pentekoste“ und bedeutet so viel wie „fünfzig“. Im Hintergrund steht die Berechnung des Termins für Pfingsten 50 Tage nach Ostern. Im Mittelpunkt des Festes steht die Sendung des Heiligen Geistes, der zugleich die Initialzündung zur Gründung der Kirche als Gemeinschaft aller an Christus Glaubenden darstellt. Die Bibel versteht den Heiligen Geist als schöpferische Macht allen Lebens. Er ist nach kirchlicher Lehre in die Welt gesandt, um Person, Wort und Werk Jesu Christi lebendig zu erhalten.
Wo liegen die biblischen Wurzeln des Festes?
Biblisch zurückgeführt wird das Fest auf den Bericht in der Apostelgeschichte, wo es heißt, dass der Geist Gottes auf die nach dem Tod Jesu zum Wochenfest nach Jerusalem zurückgekehrten Jünger herabkam: „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ Der Geist befähigte die Jünger, wie es in Apg 2,4 heißt, „in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.“
Die Erzählelemente verweisen unmittelbar auf die alttestamentlichen Ereignisse am Berg Sinai. Dadurch wird die enge Verbindung zu den jüdischen Wurzeln deutlich, wie auch durch den Konnex zwischen dem pfingstlichen Sprachwunder und der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel im Alten Testament (Gen 11,1-9).Sakrale Kunst Pfingsten in der Kunst
Dargestellt wird das Pfingstwunder der Sendung des Heiligen Geistes zumeist in Form einer Taube, die auf die Menschen herabkommt. In ländlichen Gebieten wird das Pfingstfest zugleich auch als Frühlingsfest begangen, bei dem Häuser geweißt und Birkenzweige an Türen und Fenstern angebracht werden.
Pfingsten in der Liturgie
Das Pfingstfest wird seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65)
als „achter Ostersonntag“, die Vollendung und Bestätigung von Ostern
begangen. Es wird durch die Pfingstnovene vorbereitet. Im Stundengebet
des Festes wird zur Vesper der Hymnus Veni creator Spiritus und
in der heiligen Messe die Pfingstsequenz gebetet oder gesungen. Beim
Singen von Veni creator Spiritus zu Pfingsten in einer Kirche oder
öffentlichen Kapelle kann ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen
Bedingungen erlangt werden.
(kap – mg)
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