Bayern Münchens entlassener Vorstandschef Oliver Kahn hat in der hitzigen Kontroverse mit dem Rekordmeister versöhnliche Töne angeschlagen und ein Treffen angekündigt. "Wir werden uns – wenn alles abgekühlt ist - zusammensetzen und in Ruhe über alles sprechen", sagte Kahn der Bild-Zeitung.
Er habe sich "bisher zu allem sehr sachlich geäußert. Dass ich enttäuscht bin, gestern nicht mehr bei der Mannschaft gewesen zu sein, kann sicher jeder nachvollziehen", führte der langjährige Bayern-Kapitän weiter aus.
Seine Zeit bei Bayern verteidigte Kahn. "Ich habe diese Verantwortung übernommen, weil ich dem Klub etwas zurückgeben wollte. Das war nach der sehr erfolgreichen Zeit mit Uli Hoeneß (Wikipedia) und Karl-Heinz Rummenigge (Wikipedia) keine einfache Aufgabe", sagte er.
Der Klub befinde sich "aktuell in einer Übergangsphase, die immer schwierig ist und in der auch mal Fehler passieren", so Kahn: "Auch wenn die aktuelle Situation gerade nicht einfach ist, überwiegen für mich die vielen großartigen Erlebnisse mit dem FC Bayern bei Weitem die negativen. Das wird sich auch durch die Irritationen der letzten Tage nicht ändern."
Zuvor hatte bereits Präsident Herbert Hainer Kahn (Webpräsenz) verbal die Hand gereicht. "Wir sind immer bereit" zu einer Versöhnung, sagte Hainer am Rande der Feierlichkeiten am Marienplatz im BR, "das habe ich Oliver auch geschrieben, dass ich jederzeit für ihn erreichbar bin".
Kahn sei "eine Ikone des FC Bayern", ergänzte Hainer: "Es tut mir unheimlich leid, dass es so auseinandergeht. Ich hoffe, dass er Einsicht hat und wieder zurückkommt."
Die Bayern hatten sich auf der Zielgeraden der Saison mit der Last-Minute-Meisterschaft in Köln (2:1) von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic getrennt. Während das Aus von Salihamidzic laut Hainer "einvernehmlich" erfolgt sei, habe sich Kahn quergestellt. Über den Ablauf der Abberufung des Ex-Kapitäns gab es widersprüchliche Darstellungen, er durfte nicht mitfeiern und sprach vom "schlimmsten Tag meines Lebens".
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