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Russland will ukrainischen Angriff abgewehrt haben

Die Ukraine bereitet sich derzeit auf eine umfangreiche Gegenoffensive vor.

Im Grenzgebiet zur Ukraine hat die russische Armee nach eigenen Angaben eine versuchte "Invasion" ukrainischer Einheiten zurückgeschlagen. Dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge versuchten von Panzern begleitete motorisierte Infanteriekompanien am Donnerstag, von der Ukraine aus in die Region Belgorod "einzudringen". "Bis zu 70 Angreifer, fünf Panzer, vier gepanzerte Fahrzeuge, sieben Pick-Ups und ein Lkw waren insgesamt beteiligt." Über 50 ukrainische Kämpfer seien getötet worden. Der Angriff sei unter Einsatz von Kampfjets und Artillerie gestoppt worden.

Die gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtete Miliz "Russisches Freiwilligenkorps" erklärte am Donnerstagnachmittag, sie sei weiterhin an Kämpfen in der Region Belgorod beteiligt. Die von einem Rechtsextremisten angeführte Miliz hatte bereits vorher Angriffe von der Ukraine aus auf russisches Territorium verübt. 

Der Kreml kritisierte unterdessen erneut die internationale Reaktion auf die Vorfälle. "Das Regime in Kiew wird immer noch nicht mit einem einzigen Wort dafür kritisiert", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Die Region Belgorod ist seit längerem das Ziel von Angriffen von der Ukraine aus und wurde in den vergangenen Tagen verstärkt attackiert. Russischen Angaben zufolge trafen Angriffe nun insbesondere die Gegend um die Stadt Schebekino. Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von "ununterbrochenen Angriffen" und zwölf Verletzten binnen 24 Stunden. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge wurden "zivile Einrichtungen" bombardiert.

Regionalgouverneur Gladkow zufolge drängten die Bewohner der Stadt Schebekino am Donnerstag in die inzwischen eingerichteten Notunterkünfte, wie er im Online-Dienst Telegram schrieb. "Das größte vorläufige Aufnahmezentrum der Stadt füllt sich nach und nach." In Schebekino sei zudem der Strom ausgefallen.

Nach Angaben des Gouverneurs war auch der ebenfalls in der Region Belgorod gelegene Ort Nowopetrowka das Ziel von Angriffe. Zwei Lehrer einer Schule seien dabei verletzt worden. 

Zwei Menschen wurden nach russischen Angaben zudem beim Absturz einer Drohne auf eine Straße in Belgorod verletzt. Gouverneur Gladkow veröffentlichte zudem ein Foto von einem Trümmerteil, mutmaßlich ein Teil der abgestürzten Drohne. Ihm zufolge leidet einer der Verletzten an einer Gehirnerschütterung, der andere an leichten Prellungen. Auch ein Fahrzeug wurde demnach beschädigt. Der Bürgermeister der 520.000-Einwohner-Stadt, Valentin Demidow, erklärte, die Explosion habe sich in der Nähe einer Tankstelle ereignet.

Am Mittwoch hatten die russischen Behörden nach eigenen Angaben mit der Evakuierung von hunderten Kindern aus Dörfern in der Grenzregion begonnen.

In die Region Belgorod waren bereits in der vergangenen Woche bewaffnete Milizen aus der Ukraine eingedrungen und hatten Angriffe gestartet. Es war der bis dahin schwerwiegendste Angriff von aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern auf das russische Staatsgebiet. Zu dem Angriff hatte sich neben dem "Russischen Freiwilligenkorps" auch die von einem Russen gegründete Miliz "Freiheit Russlands" bekannt.

Die Ukraine bereitet sich derzeit auf eine umfangreiche Gegenoffensive vor. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew kam es unterdessen erneut zu russischen Luftangriffen. Drei Menschen wurden bei den nächtlichen Raketenangriffen getötet, darunter ein neunjähriges Kind. 16 weitere Menschen wurden durch herabfallende Trümmer verletzt. Die ukrainische Luftabwehr hatte nach eigenen Angaben alle zehn russischen Raketen abgeschossen.

bur/se/cp


© Agence France-Presse