Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Abschluss der Vorbereitungen für die seit langem erwartete Gegenoffensive seines Landes gegen die russischen Invasionstruppen verkündet - zugleich aber vor hohen Verlusten gewarnt. "Meiner Meinung nach sind wir ab heute bereit", sagte Selenskyj in einem am Samstag veröffentlichten Interview der US-Zeitung "Wall Street Journal". Ohne verstärkte westliche Hilfe gegen russische Luftangriffe sei das Unterfangen jedoch "gefährlich".
"Eine große Zahl von (ukrainischen) Soldaten wird sterben", sollte die Ukraine nicht die benötigten Waffen gegen die russischen Luftstreitkräfte erhalten, sagte Selenskyj. "Jeder weiß, dass eine Gegenoffensive ohne Luftüberlegenheit sehr gefährlich ist." Doch glaube sein Land "fest daran, dass wir Erfolg haben werden". Er wisse aber nicht, "wie lange es dauern wird", fügte der ukrainische Staatschef hinzu.
Die Ukraine setzt für ihre Gegenoffensive auf Unterstützung durch die geplante "Kampfjet-Koalition" mehrerer Staaten. Die USA hatten im Mai ihre Haltung geändert und ihre Zustimmung zur Lieferung von US-Kampfjets des Typs aus den Beständen von Partnerstaaten an die Ukraine signalisiert. Deutschland verfügt über keine F-16-Jets. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt derzeit noch prüfen, wie Deutschland die "Kampfjet-Koalition" unterstützen kann.
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