Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms (Wikipedia) in der südlichen Region
Cherson machen sich Russland und die Ukraine gegenseitig dafür
verantwortlich.
Der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak warf Russland am Dienstagmorgen vor, den Staudamm in der Nacht "gesprengt" zu haben, um das Gebiet zu überfluten und so die geplante ukrainische Offensive zu behindern.
Von Moskau eingesetzte Behörden meldeten indes, der Staudamm sei "durch mehrere Angriffe" der Ukraine teilweise zerstört worden. Der Bürgermeister der nahegelegenen Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, erklärte auf Telegram, bei den nächtlichen Angriffen seien die Ventile des Damms zerstört und eine "unkontrollierbare Wasserfontäne" ausgelöst worden. Der Staudamm liegt in dem von Russland kontrollierten Teil der Region Cherson.
Ukrainische Behörden meldeten Überflutungen und begannen mit der Evakuierung von Einwohnern. Mehrere Dörfer seien "vollständig oder teilweise" überflutet, teilte ein ukrainischer Beamter mit. "Etwa 16.000 Menschen befinden sich in der kritischen Zone am rechten Ufer", erklärte der Leiter der Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Prokudin, in einem Onlinedienst.
Russischen Angaben zufolge sind durch die Zerstörung weder größere Orte noch das Atomkraftwerk Saporischschja in Gefahr, das durch den Staudamm mit Kühlwasser versorgt wird.
kbh/cp AFP