Weil er seine Exfreundin in seinem Auto erstochen und mit ihrer Leiche auf dem Beifahrersitz auf einer Autobahn einen Unfall provoziert haben soll, hat am Dienstag vor dem Landgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz der Prozess gegen einen Bundeswehrsoldaten begonnen. Die Anklage wirft dem 32-Jährigen Mord, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Unfallflucht vor.
Demnach soll er im Dezember seine ehemalige Lebensgefährtin auf einem Pendlerparkplatz bei Neuhäusel (Wikipedia) im Westerwald in seinem Auto im Streit mit zahlreichen Messerstichen getötet haben. Grund dafür sei seine Verärgerung darüber gewesen, dass sie einer Beziehung mit ihm keine weitere Chance geben wollte.
Anschließend fuhr der Mann mit ihrer Leiche auf dem Beifahrersitz auf die Autobahn 3 , wo er etwa 20 Kilometer entfernt absichtlich auf ein anderes Auto aufgefahren sein soll. Beim Autofahren soll der Mann Alkohol getrunken haben.
Der Mann prallte mit dem Wagen in die Mittelleitplanke, setze aber die Fahrt fort und floh unerlaubt vom Unfallort. Wenig später kollidierte das Auto auf der Autobahn erneut mit der Leitplanke, woraufhin der Mann von Polizisten vorläufig festgenommen wurde.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft schwieg der Mann bislang zu den Tatvorwürfen. Die Anklagebehörde wirft dem angeklagten Soldaten einen heimtückischen und grausamen Mord aus niedrigen Beweggründen vor.
Ihm sei bewusst gewesen, dass das Opfer ihm auf dem entlegenen Pendlerparkplatz ausgeliefert gewesen sei. Hinzu kommen Delikte im Zusammenhang mit dem von ihm provozierten Unfall. Bis Anfang Juli wurden noch fünf weitere Verhandlungstermine angesetzt.
ald/cfm AFP