Windkraft hat als Energieträger beim Strom im ersten Quartal erstmals seit mehreren Jahren wieder die Kohle überholt. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, erreichte Windkraft bei der Stromeinspeisung in den ersten drei Monaten des Jahres einen Anteil von 32,2 Prozent, damit hatte sie erstmals seit dem zweiten Quartal 2020 wieder den höchsten Anteil an der Stromeinspeisung. Insgesamt ging die Stromerzeugung im Jahresvergleich zurück.
Auf die Windkraft folgten im ersten Quartal Kohle mit 30,0 Prozent und Erdgas mit 14,6 Prozent. Strom aus Biogas hatte einen Anteil von 5,5 Prozent, Photovoltaik kam auf 4,9 Prozent und Kernenergie noch auf 4,3 Prozent. Bei der Photovoltaik gab es einen starken Rückgang, das lag aber an ungewöhnlich vielen Sonnenstunden im Vorjahresquartal.
Der aus konventionellen Quellen erzeugte Strom ging insgesamt um 10,4 Prozent im Jahresvergleich auf einen Gesamtanteil von 51,4 Prozent zurück. Er lag damit nur noch leicht über dem Strommix aus Erneuerbaren mit 48,6 Prozent, wie die Wiesbadener Statistiker mitteilten.
Insgesamt wurden im ersten Quartal hierzulande 132,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist, eine "ungewöhnlich niedrige" Menge, wie die Behörde mitteilte. Das war ein Rückgang um 7,8 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal, was vor allem an den milden Temperaturen, den hohen Strompreisen und einer konjunkturellen Abschwächung lag.
Die deutschen Stromexporte waren weiterhin höher als die Importe - der Exportüberschuss verringerte sich aber auf 9,2 Milliarden Kilowattstunden. Die eingespeiste Strommenge kann wegen des Außenhandels und wegen möglicher Verluste auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen nicht mit dem tatsächlichen Stromverbrauch im ersten Quartal gleichgesetzt werden.
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