Ein bewaffneter Mann hat im ostfranzösischen Annecy (Wikipedia) Kleinkinder in einem
Park angegriffen und dabei insgesamt sechs Menschen verletzt, drei von
ihnen lebensgefährlich.
Zu den Opfern zählten auch zwei Kinder von Touristen aus den Niederlanden und Großbritannien. In Berichten der örtlichen Medien war zunächst von einem verletzten deutschen Kind die Rede gewesen, was aber offiziell nicht bestätigt wurde.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. "Lieber Emmanuel Macron, (...) Deutschland ist schockiert über diese unmenschliche und verachtenswerte Tat", schrieb er auf Deutsch und Französisch auf Twitter. In einem ersten Tweet war der Kanzler auch auf das vermeintlich verletzte deutsche Kind eingegangen, doch wurde dieser Eintrag in einer aktualisierten Fassung später weggelassen.
Der Mann war nach Angaben aus Sicherheitskreisen gegen 9.45 Uhr mit einem Messer auf eine Gruppe Kinder auf einem Spielplatz in einem Park am Lac d'Annecy losgegangen. Bei dem Angreifer handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 32 Jahre alten Syrer, der selbst Vater eines Dreijährigen ist.
Bislang gebe es keine Hinweise auf ein terroristisches Motiv für den Angriff, sagte die Staatsanwältin von Annecy, Line Bonnet-Mathis. Der Mann sei weder den Geheimdiensten bekannt noch gebe es Hinweise auf eine psychiatrische Vorgeschichte.
Der 32-Jährige habe zehn Jahre in Schweden gelebt, wo er als Flüchtling anerkannt gewesen sei. Im vergangenen November habe er in Frankreich einen Asylantrag eingereicht. Darin habe er sich als syrischer Christ identifiziert. Bei dem Angriff schrie der Mann laut einem von AFP gesichteten Video zwei Mal auf Englisch "Im Namen von Jesus Christus".
kol/ju AFP