Zwei Frauen sind als blinde Passagierinnen auf einem Güterzug von Bremen bis kurz vor München mitgefahren. Wie die Bundespolizei in der bayerischen Landeshauptstadt am Donnerstag mitteilte, wurden sie am Mittwochmittag in der Gemeinde Karlsfeld am Münchner Stadtrand bemerkt und aus der Wanne eines Güterwaggons geholt, in der sie sich nach eigenen Angaben mehr als zwölf Stunden aufgehalten hatten.
Nach Angaben der Bundespolizei waren die beiden Frauen inzwischen vollständig mit Schmutz und Bremsstaub bedeckt. Es handelte es sich bei ihnen um eine 27-jährige Spanierin und eine 32-jährige US-Bürgerin. Sie gaben an, am Dienstagabend im rund 650 Kilometer entfernten Bremen heimlich in den Waggon des Güterzugs gestiegen zu sein. Sie wollten demnach bis nach München reisen.
Gegen die blinden Passagierinnen wird laut Bundespolizei jetzt wegen des Erschleichens von Leistungen ermittelt, sie blieben aber auf freiem Fuß. Die Beamten warnten vor einer Mitfahrt auf Güterzügen. Es bestehe Lebensgefahr.
Demnach war die Bundespolizei alarmiert worden, nachdem Bahnmitarbeiter die Frauen im Bereich von Karlsfeld bemerkt hatten. Eine Streife fuhr hin und entdeckte diese im letzten Waggon des Zugs, der gestoppt hatte. Wegen des Einsatzes musste die Bahnstrecke für rund eine Stunde gesperrt werden.
bro/cfm AFP