Münsterland/Emscher-Lippe-Region.
Die IHK Nord Westfalen nutzt als eine der ersten Industrie- und
Handelskammern (IHK) in Deutschland die
Blockchain-Technologie (Wikipedia) für die Echtheitsprüfung ihrer
Ausbildungszeugnisse.
Ab diesem Sommer erhalten Auszubildende von Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region nach ihrer Abschlussprüfung ein zusätzliches digitales Zeugnis, das im Azubi-Portal digital zur Verfügung gestellt wird. Die ersten rund 2000 digitalen Zeugnisse wurden bereits erfolgreich hochgeladen.
„Damit machen wir digitale Zeugnisse fälschungssicherer und den Bewerbungsprozess für Fachkräfte und Unternehmen effizienter“, sagt Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung, Fachkräftesicherung und Recht bei der IHK Nord Westfalen. Denn in den meisten Fällen laufe der Bewerbungsprozess mittlerweile ausschließlich online. Bislang müssten die Zeugnisse am Ende aber meistens doch im Original oder als beglaubigte Kopie vorgelegt werden. „Mit dem elektronischen Abbild vom IHK-Zeugnis, dessen Echtheit auf Basis der Blockchain-Technologie überprüft werden kann, entfällt dieser Schritt“, erklärt Taudt. „So wird der Auswahl- und Einstellungsprozess beschleunigt“.
Die Verwendung wird aus Sicht der IHK auch dazu beitragen, die Zahl der Fälschungen zu verringern, da die Blockchain eine unveränderliche Speicherung der Dokumente ermöglicht. Die Zeugnisse werden hierzu in eine Zeichenfolge (den Hashwert) umgewandelt und in einer verteilten Datenbank (Blockchain) abgelegt.
Über die Internetseite www.ihk.de/nw/zeugnischeck können Betriebe und Personalverantwortliche kostenlos die Echtheit der eingereichten Ausbildungszeugnisse überprüfen. Wenn die Angaben im Zeugnis echt sind, erscheint am Bildschirm umgehend die Statusinformation »verifiziert« samt Häkchen, gleichsam als Bestätigung, dass die IHK das Zeugnis ausgestellt hat und am Dokument nichts verändert wurde.
Dabei ist der Datenschutz sichergestellt: „In der Blockchain legen wir nur den sogenannten Hashwert des Zeugnisdokuments ab. Es werden keinerlei personenbezogene Daten gespeichert. Und auch für die Überprüfung verlässt das Originaldokument nicht den Computer des Überprüfers. Es wird wiederum lokal der Hashwert berechnet und nur dieser Wert an die Blockchain zum Abgleich gesendet“, versichert der IHK-Bereichsleiter.
Für dieses Verfahren beteiligt sich die IHK Nord Westfalen am System Cert4Trust, das die Validierung von digitalen Dokumenten auf Blockchain Basis ermöglicht. Cert4Trust wurde durch die IHK für München und Oberbayern in einem Pilotprojekt gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales entwickelt.
Weitere Informationen:
www.ihk.de/nordwestfalen/zeugnischeck
Ansprechpartner für Unternehmen:
Stefan Brüggemann, Abteilungsleiter Berufsbildung, 0251 707-287, stefan.brueggemann@ihk-nordwestfalen.de
Foto/Bildzeile:
Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung, Fachkräftesicherung und Recht bei der IHK Nord Westfalen.
Foto: IHK Nord Westfalen