Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD-Wikipedia), hat
das vom Bundestag beschlossene Aromen-Verbot und verpflichtende
Warnhinweise bei Tabakerhitzern begrüßt.
Dies sei "ein guter Schritt für mehr Gesundheitsschutz", es könne aber nur der Anfang sein, erklärte Blienert am Donnerstagabend.
Mit breiter Mehrheit hatte der Bundestag am Donnerstag eine Änderung des Tabakproduktgesetzes beschlossen. Danach müssen nun auch die Verpackungen von Tabakerhitzern Warnhinweise mit Text und Bild tragen. Zudem wird das bei herkömmlichen Tabakprodukten bereits bestehende Verbot von Aromen wie Vanille (Wikipedia) oder Schokolade sowie Aromastoffen auch auf Tabakerhitzer ausgeweitet.
Aromatisierte Tabakerzeugnisse gelten Experten zufolge häufig als Einstieg zum Tabakkonsum. Zudem enthalten Tabakerhitzer giftige Stoffe und gefährden die Gesundheit. Bislang galt das Verbot von Aroma-Tabak nur für Zigaretten und Drehtabak. E-Zigaretten sollen von dem neuen Verbot allerdings nicht betroffen sein.
"Aromen und Aromastoffe erhöhen die Attraktivität der Produkte und kaschieren die Gefahren des Tabakkonsums", erklärte Blienert. "Was krank macht, soll nicht nach Obstsalat oder Fruchtbonbon schmecken." Der Drogenbeauftragte forderte zugleich strengere Grenzen auch bei E-Zigaretten. Dass selbst Zwölfjährige zu stark nikotinhaltigen Einweg-E-Zigaretten griffen, habe auch mit deren Kaugummi-, Mint- oder Waldbeerengeschmack zu tun. Außerdem seien viele von ihnen knallbunt und so klein, dass sie gut in die Federmappe passten, und kosteten oft wenig.
Angesichts von mehr als 127.000 tabakbedingten Todesfällen in Deutschland dringt Blienert auf weitgehendere Werbeverbote für Rauch- und Dampfprodukte. Dass nach Jahren des Rückgangs seit der Corona-Pandemie wieder mehr Jugendliche zu Zigaretten, E-Zigaretten oder Shishas griffen, sei ein "beunruhigender Trend".
"Wer verhindern will, dass auch in 20 oder 30 Jahren noch Zehntausende Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens sterben, der muss heute die richtigen Weichen stellen", forderte der Drogenbeauftragte. Dazu gehörten weitreichendere Werbebeschränkungen und ein lückenloses Verbot des Sponsorings durch die Tabakindustrie.
hex/bfi AFP